Der Weihnachtsmarkt-Attentäter Anis Amri hat im November 2016 ein bislang unbekanntes Video aufgenommen. Die Bundesregierung will das Drohvideo eventuell zugänglich machen.
Quelle: Bernd von Jutrczenka/dpa
Die Bundesregierung bemüht sich, den Streit um ein bislang unbekanntes Drohvideo des späteren Weihnachtsmarkt-Attentäters Anis Amri zu entschärfen. Dem Vernehmen nach läuft aktuell ein Konsultationsverfahren mit einem ausländischen Nachrichtendienst, der das Video übermittelt hatte. Ziel sei es, die Videosequenz zur Verfügung zu stellen. Dies war bisher unter Verweis auf einen Sperrvermerk abgelehnt worden.
Das Video, in dem Amri eine Pistole in der Hand hat, soll im November 2016 aufgenommen und nach dem Anschlag von einem ausländischen Geheimdienst an den Bundesnachrichtendienst weitergeleitet worden sein. Amri hatte einen polnischen Lastwagenfahrer erschossen. Mit dem Lastwagen raste er am 19. Dezember 2016 über den Breitscheidplatz in Berlin und tötete elf Menschen. Der tunesische Islamist konnte flüchten und wurde später von der Polizei in Italien erschossen.
Der Untersuchungsausschuss soll mögliche Behördenfehler vor und nach der Tat aufklären. Mehrere Ausschussmitglieder hatten vergangene Woche gefordert, ihnen alle Videos, auf denen Sperrvermerke liegen, zugänglich zu machen.