Im Bürgerkriegsland Syrien sind Millionen von Menschen auf Hilfsgüter angewiesen. Doch die müssen erstmal ins Land kommen. Das könnte sich bald deutlich schwieriger gestalten.
Quelle: Anas Alkharboutli/dpa
Einer UN-Hilfsmission für Millionen notleidende Menschen in Syrien droht das Aus. Das Mandat, das seit sechs Jahren den grenzüberschreitenden Zugang zu den Kriegsopfern garantiert, endet am Freitagabend. Das würde es "den UN und unseren humanitären Partnern sehr viel schwerer machen, Millionen Syrer zu erreichen", sagte Stephane Dujarric, Sprecher von UN-Chef Antonio Guterres.
Bislang konnte der Sicherheitsrat sich nicht auf eine Verlängerung einigen. Die Gespräche dauerten laut Diplomatenkreisen aber weiter an.
Russland und China blockieren Kompromissvorschlag
Hintergrund des Streits ist eine seit 2014 bestehende Resolution, die es den Vereinten Nationen erlaubt, wichtige Hilfsgüter über bislang vier Grenzübergänge in Teile des Landes zu bringen, die nicht von Machthaber Baschar al-Assad kontrolliert werden. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind drei Millionen Menschen von den Gütern abhängig.
Diplomaten zufolge verweigerte Russland als Assad-Verbündeter eine Verlängerung der Resolution unter gleichen Rahmenbedingungen. Nach wochenlangen Verhandlungen blockierten Russland und China im Dezember einen Kompromissvorschlag von Deutschland, Belgien und Kuwait mit ihrem Veto. Auch ein russisch-chinesischer Gegentext fand nicht die nötige Mehrheit, für die neun der 15 Mitglieder zustimmen müssen und es kein Veto geben darf.