Die Masern breiten sich im ersten Quartal 2019 weltweit stark aus. Die Zahl der Masern-Fälle nahm im Vergleich zum Vorjahreszeitraum laut WHO weltweit um 300 Prozent zu.
Die Zahl der Masern-Fälle ist drastisch gestiegen. Von Januar bis Ende März 2019 seien nach vorläufigen Daten mehr als 112.000 Fälle der schweren Infektionskrankheit in 170 Ländern erfasst worden, teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf mit. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres seien gut 28.000 Fälle in 163 Staaten registriert worden, hieß es. Die Zahlen dürften noch steigen, wenn Nachmeldungen kommen. Es wird zudem eine Dunkelziffer vermutet.
Besonders stark breiten sich die Masern laut WHO derzeit in folgenden Ländern aus: Demokratische Republik Kongo, Äthiopien, Georgien, Kasachstan, Kirgistan, Madagaskar, Myanmar, Philippinen, Sudan, Thailand und Ukraine. Unter den Toten infolge von Masern seien viele Kinder.
Experten sehen geringen Impfschutz als mitverantwortlich
Die WHO macht einen geringen Impfschutz für die starke Ausbreitung der Masern mitverantwortlich. Viele Menschen in abgelegenen Gebieten oder in Konfliktregionen seien für Impfteams schwer oder überhaupt nicht zu erreichen. Zudem habe das Vertrauen in die Immunisierung in vielen Ländern abgenommen.
Der Vertrauensschwund sei auch durch gezielte Desinformation verursacht, erklärte die WHO. Den Angaben zufolge starben 2017 rund 110.000 Menschen an den Masern, die durch Viren übertragen werden. Bei den Erkrankten kommt es zu hohem Fieber, Schnupfen, Husten sowie Hautausschlag. Die Masern greifen das Immunsystem an. Die Erkrankten sind auch anfälliger für andere Krankheiten.