Zentralrat der Juden: Adidas soll sich von Kanye trennen
Zentralrat der Juden:Adidas soll sich von Kanye West trennen
25.10.2022 | 09:07
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Der Zentralrat der Juden in Deutschland verlangt vom Sportartikel-Hersteller Adidas, die Zusammenarbeit mit Kanye West wegen antisemitischer Äußerungen zu beenden.
Kanye West steht in der Kritik.
Quelle: AP
Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, hat den Sportartikel-Hersteller Adidas aufgefordert, seine Geschäftsbeziehungen zum US-Rapper Kanye West (45) zu beenden.
Schuster erwartet klare Haltung von Adidas
"Adidas muss seine Zusammenarbeit mit Kanye West umgehend einstellen", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Die täglich neuen antisemitischen Entgleisungen des Rappers sind für die Jüdinnen und Juden in Deutschland und in aller Welt unerträglich.
Josef Schuster, Präsident Zentralrat der Juden in Deutschland
Er fügte hinzu: "Als deutsches Unternehmen erwarte ich schlichtweg von Adidas eine klare Haltung, wenn es um Antisemitismus geht. Unternehmerische Interessen dürfen dabei nicht im Vordergrund stehen."
Nach antisemitischen Äußerungen wurde der US-Musiker Kanye West auf Twitter und Instagram gesperrt. Jetzt will er die umstrittene Online-Plattform Parler kaufen.
Kanye West sorgt mit Äußerungen für Empörung
West hatte zuletzt wiederholt mit provokanten Aktionen für Aufsehen und Empörung gesorgt. Mehrere in sozialen Netzwerken veröffentlichte Beiträge wurden als antisemitisch eingestuft. Während einige Unternehmen die Zusammenarbeit mit dem Künstler beendeten, stellte Adidas zunächst eine Prüfung der geschäftlichen Beziehungen in Aussicht.
Kanye West selbst werde mit den Worten zitiert: "Ich kann antisemitische Dinge sagen, und Adidas kann mich nicht fallen lassen." In einem Video habe der Rapper "wiederholt über die vermeintliche Macht der 'jüdischen Medien' gesprochen", hieß es.
Adidas reagiert nun wohl doch auf Kritik
Einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge will Adidas die Zusammenarbeit mit dem umstrittenen US-Rapper nun doch beenden. Die Entscheidung könnte noch am Dienstag bekanntgegeben werden, berichtete die Agentur unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Adidas war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Das Unternehmen hatte bereits Anfang Oktober erklärt:
Nach wiederholten Versuchen, die Situation außerhalb der Öffentlichkeit zu klären, haben wir entschieden, die Partnerschaft auf den Prüfstand zu stellen.