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Adventskalender : 24 Türchen Vorfreude

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Adventskalender gibt es längst nicht mehr nur mit Schokolade. Das Geschäft mit den oft überteuerten Kalendern boomt. Warum, wie und seit wann?

In einer Drogerie werden vegane Bio-Adventskalender angeboten
Für Adventskalender geben die Deutschen viele Millionen Euro aus.
Quelle: imago/MiS

Vorfreude ist die schönste Freude, sagen Volksmund und Forscher. Zum Dezember gehört deshalb für viele der Adventskalender genauso dazu wie Lebkuchen, Stollen, und Weihnachtsmarktbesuch.

Wissenschaftlern zufolge ist er eine deutsche Erfindung. So, wie wir ihn heute kennen, entstand er erst vor etwa 100 Jahren. Erste Modelle mit Schokofüllung gab es Mitte der 1920er Jahre, Massenprodukt wurden Adventskalender ab den 50ern. Seitdem entstanden immer neue Variationen. Der Markt boomt.

Umsatz mit Adventskalendern steigt

Auch heute noch basteln viele Familien lieber eigene Adventskalender mit selbst befüllten Säckchen. Denn die Kalender der Industrie kosten oft weit mehr als sie wert sind. Umgerechnet kommen manche Schoko-Kalender auf sagenhafte Kilopreise. Trotzdem boomen die fertigen Kalender.

Wer noch keinen Adventskalender hat, sollte sich unbedingt die Last-Minute-Basteltipps anschauen.

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"Während 2021 die Adventskalender noch an der 100-Millionen-Euro-Grenze gekratzt haben, wird der Umsatz in diesem Jahr mit großer Wahrscheinlichkeit über 100 Millionen Euro steigen", heißt es vom Süßwarenhandelsverband Sweets Global Network.

In einer YouGov-Umfrage sagen zwar 33 Prozent der Erwachsenen in Deutschland, dass sie gar kein Geld für Adventskalender ausgeben. Doch 34 Prozent wenden etwa 11 bis 50 Euro auf - für sich selbst oder ihre Liebsten. 12 Prozent sagen, sie gäben sogar noch mehr dafür aus.

Wandel vom kirchlichen Fest zum Fest der Familie

Die Kulturwissenschaftlerin Esther Gajek von der Uni Regensburg befasst sich seit Jahrzehnten mit Adventskalendern: "Lange Zeit war Weihnachten ein kirchliches Fest mit der Christvesper oder Christmette als Höhepunkt. Im 19. Jahrhundert entwickelte es sich zum Fest in der Familie."

Das Wohnzimmer, die gute Stube, wurde als Weihnachtszimmer inszeniert.

Der Countdown läuft: Die erste Kerze am Adventskranz wird angezündet, in ein paar Tagen kommt der Adventskalender. Aber wo kommt das eigentlich alles her, dass wir so die Tage bis Weihnachten zählen?

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"Dabei rückte die Bescherung, vor allem bei Adeligen und im protestantischen Bürgertum, mehr und mehr in den Mittelpunkt: Die Tür geht auf, man sieht den leuchtenden Christbaum und die Geschenke darunter."

Auf diesen Moment fieberten Kinder hin. Und weil die Kinder so viel Vorfreude zeigten, überlegten sich Eltern ab der Mitte des 19. Jahrhunderts Objekte, die die Zeit des Wartens aufs Fest strukturierten, wie Gajek erklärt. Sei es mit Kerzen, die nach und nach jeden Tag angezündet werden und auf Jesus als Lichtbringer verweisen oder mit Bildchen zum Aufhängen oder simpel mit wegzuwischenden Kreidestrichen.

Weihnachten ist das emotionalste Fest in Deutschland. Ältere Menschen erinnern sich an die Zeiten vor der Kommerzialisierung, als das öffentliche Leben über die Feiertage ruhte.

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Erste gedruckte Kalender in 1902

Traditionell christlich wurde dabei oft mit dem 1. Advent begonnen. Da dessen Datum immer der Sonntag nach dem 26. November ist, konnte es durchaus 28 Überraschungen bis Heiligabend geben.

Den ersten gedruckten Adventskalender gab es der Forschung zufolge vor 120 Jahren, also 1902, von der evangelischen Buchhandlung Friedrich Trümpler in Hamburg. 1903 folgte der Münchner Verleger Gerhard Lang. Er entschied, jahresunabhängig mit dem 1. Dezember zu beginnen und druckte einen Bogen mit 24 Bildern, die man ausschneiden und auf einen Bogen mit 24 freien Feldern kleben konnte.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Adventskalender ab den 20er-Jahren ein Massenprodukt, wenn auch noch nicht millionenfach produziert. Erste Türchenkalender kamen auf, bald auch mit Schokolade. "Die Profanierung der Motive geschah recht rasch", so Gajek - auch wenn bis in die 60er-Jahre zumindest beim Türchen 24 oft noch eine Krippenszene zu sehen gewesen sei.

Adventskalender in vielen Ausführungen

In den vergangenen Jahren hat der Trend zum Adventskalender als Präsent deutlich zugenommen. Die Lebensmittelindustrie bringt neben dem Klassiker mit kleinen Schokolädchen immer aufwendigere Versionen auf den Markt. Hinter den 24 Türchen sind dann Pralinen, Marzipan, Fruchtgummi, Veganes oder Wurstprodukte versteckt.

Daneben gibt es Kalender mit Spielzeug oder Tee, Gewürzen, Chips, Bier, Cerealien, Erotikartikeln, Proteinprodukten für Fitness-Fans oder Kosmetika.

Nordrhein-Westfalen, Engelskirchen: Die Darstellerin des Christkindes (r) nimmt in der Christkindpostfiliale der Deutschen Post Wunschzetteln von Kindern entgegen.

Wunschzettel zu Weihnachten - Christkindfiliale antwortet auf Ukrainisch 

Zur Weihnachtszeit kommen in der Christkindpostfiliale in Engelskirchen Briefe von Kindern aus aller Welt an. Dieses Jahr werden die Wunschzettel auch auf Ukrainisch beantwortet.

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