Auch sie sind besonders gefährdet: Immer mehr Mediziner und Pflegekräfte infizieren sich mit dem Coronavirus. Offenbar sind es in Deutschalnd schon 2.300 Betroffene.
Quelle: dpa
Die Ausbreitung der Corona-Pandemie erfasst nach Medien-Recherchen auch immer mehr Ärzte und Krankenpfleger in Deutschland. Nach Informationen von NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung" haben sich inzwischen mehr als 2.300 Klinikmitarbeiterinnen und -mitarbeiter in Deutschland mit dem Virus infiziert, teilte der NDR mit.
Laut Robert Koch-Institut liege die tatsächliche Zahl vermutlich höher. Allein im Landkreis Zwickau in Sachsen seien 60 Ärzte und Pflegekräfte mit dem Virus infiziert.
"Versäumnisse im Meldesystem"
Die Zahlen beruhen den Angaben zufolge auf einer Umfrage unter knapp 400 Gesundheitsämtern sowie Landesregierungen und Kassenärztlichen Vereinigungen. Die Bundesregierung sowie zahlreiche Landesregierungen hätten bei der Befragung angegeben, selbst nicht über Zahlen zur Infektionsrate beim medizinischen Personal zu verfügen. Viele Gesundheitsämter hätten zurückgemeldet, solche Zahlen auch nicht zu erfassen. Susanne Johna, Vorsitzende der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, sprach von "Versäumnissen im Meldesystem".
Teils würden die Zahlen zum medizinischen Personal gar nicht erfasst, teils würden Meldungen noch per Fax versandt. Es sei "traurig und nicht nachvollziehbar, dass Länder wie Italien und Spanien diese Zahlen haben, wir aber nicht". Johna forderte, dass medizinisches Personal auch bundesweit zentral erfasst werde. Das sei von Bedeutung, um überblicken zu können, welche Schutzmaßnahmen geeignet seien und welche nicht, sagte sie NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung".
- Coronavirus bleibt gefährlich
Die Lage bleibt kritisch: neue Mutationen bringen neue Gefahren; das Impfen geht schleppend voran.