Die Bundesregierung fliegt weiterhin Menschen aus Afghanistan nach Deutschland aus, sowohl ehemalige Ortskräfte als auch Familienangehörige und andere verfolgte Afghanen.
Die Bundesregierung fliegt einem Bericht zufolge weiterhin verfolgte Afghanen und ehemalige afghanische Ortskräfte mit deren Familien nach Deutschland aus.
Es würden im Durchschnitt "etwa 200 Afghaninnen und Afghanen pro Woche allein aus Pakistan nach Deutschland gebracht", heißt es auf Nachfrage der Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstag) aus dem Auswärtigen Amt.
Insgesamt "mehr als 18.000 Visa"
Auch über den Iran würden demnach weiterhin regelmäßig Personen ausreisen. Laut Auswärtigem Amt konnten deutsche Visa-Stellen seit der Machtübernahme der Taliban "mehr als 18.000 Visa für Ortskräfte, besonders gefährdete Personen, die eine Aufnahmezusage seitens der Bundesregierung erhalten haben, und deren Familienangehörige" ausstellen.
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Bis zum Fall Kabuls harrten rund 400 afghanische Ortskräfte in Verstecken aus. Jetzt verfolgen die Taliban die Afghanen, die ihnen damals halfen.
Allein Anfang 2022 wurden demnach innerhalb von zwei Monaten rund 5.000 Personen ohne Pässe bei der Ausreise aus Afghanistan auf dem Landweg und anschließend bei ihrer Weiterreise nach Deutschland unterstützt.
Weitere ehemalige Ortskräfte im Land
Seit der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan hatte es immer wieder scharfe Kritik an der Evakuierungsmaßnahme der Bundesregierung gegeben. Noch immer halten sich laut Medienberichten afghanische Ortskräfte etwa der Bundeswehr in dem Land am Hindukusch oder in Nachbarstaaten auf.
Die Flüchtlingshilfsorganisation Pro Asyl hatte zuletzt angemahnt, die Ortskräfte und deren Angehörige in Afghanistan "nicht zu vergessen".
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