Ein lautes Grollen, dann lagen sie da: Am Morgen wurden die Kühltürme des AKW Philippsburg gesprengt. Mehrere hundert Kilo Sprengstoff brachten die 152-Meter-Kolosse zu Fall.
Die Kühltürme des Atomkraftwerks Phillipsburg sind gesprengt worden.
Die Kühltürme des Atomkraftwerks Philippsburg bei Karlsruhe sind Geschichte. Die beiden markanten Bauwerke, die über viele Jahre hinweg in der Region weithin zu sehen waren, wurden am Donnerstag um 06.05 Uhr gesprengt.
Das teilte die Betreiberin des Meilers, der Energieversorger EnBW, kurz nach der Sprengung mit.
Tag und Uhrzeit geheim gehalten wegen Coronavirus
Der genaue Tag und die Uhrzeit der lange geplanten Aktion waren wegen der Beschränkungen durch die Corona-Pandemie im Vorfeld nicht genannt und lediglich ein 48-stündiges Zeitfenster dafür genannt worden. Das Unternehmen hatte größere Menschenansammlungen und damit die Gefahr der Coronavirus-Ansteckung für Zuschauer befürchtet.
Die jeweils rund 150 Meter hohen Türme waren im Vorfeld entkernt worden, so dass nur noch die Außenschale aus Beton zum Abbruch anstand. Die Sprengung selbst dauerte nur etwa eine Minute, dann fielen die Bauwerke in sich zusammen. Der Bauschutt, rund 32.500 Tonnen pro Turm, soll möglichst wiederverwertet und zur Aufschüttung des Geländes verwendet werden.
Rückbau des AKW-Standortes
Damit ist ein weiteres Kapitel im Zuge des Rückbaus des AKW-Standortes mit den beiden abgeschalteten Blöcken beendet. Dort, wo die Türme standen, wird ein Gleichstrom-Umspannwerk des Netzbetreibers TransnetBW gebaut. Dieser sogenannte Konverter wird benötigt, um über Hochspannungsleitungen große Mengen Ökostrom aus Norddeutschland in den wirtschaftsstarken Süden Deutschlands zu bringen.