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Bericht von Menschenrechtlern : Amnesty: Streumunition in Charkiw

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Nach Recherchen der Menschenrechtsorganisation Amnesty International haben russische Truppen im ukrainischen Gebiet Charkiw Streumunition eingesetzt und damit Zivilisten getötet.

Überreste einer Streubumbe stecken neben einem Wohnhaus im Boden.
Amnesty International geht davon aus, dass bei mehreren Angriffen in der Region Charkiw Streubomben zum Einsatz kamen.
Quelle: Reuters

Russische Truppen haben nach Recherchen von Amnesty International durch den Einsatz von Streumunition zahlreiche Zivilisten im ostukrainischen Gebiet Charkiw getötet.

Amnesty hat laut eigenen Angaben vom Montag Beweise, dass die russischen Truppen bei mindestens sieben Angriffen auf die zweitgrößte Stadt des Landes Streubomben sowie Streuminen eingesetzt habe. Diese Waffen sind in den meisten Ländern der Welt durch internationale Verträge geächtet.

Amnesty: Beweise für Streumunition und Streuminen

Die Menschenrechtsorganisation warf Russland vor, seit Beginn des Angriffskriegs in der Ukraine wiederholt Streumunition und ungelenkte Raketen auf Wohngebiete und Spielplätze eingesetzt zu haben.

In Charkiw wurden Menschen in ihren Häusern und auf der Straße getötet, während sie mit ihren Kindern Spielplätze besuchten, auf Friedhöfen ihrer Angehörigen gedachten, beim Anstehen für Hilfslieferungen oder beim Einkaufen.
Janine Uhlmannsiek, Amnesty International Deutschland

Die Verantwortlichen für diese Angriffe müssten vor Gericht gestellt und die Verletzten sowie die Angehörigen der Opfer entschädigt werden, forderte Janine Uhlmannsiek vom deutschen Ableger von Amnesty International unter Verweis auf den Bericht mit dem Titel "Anyone can die at any time".

Die beiden Freiwilligen US-Amerikaner Wade Helton (l) und Darrell Loveless (M) transportieren Leichensäcke aus einem Kühlwagen in eine Leichenhalle.

Amnesty International - Kriegsverbrechen in acht Städten dokumentiert 

Butscha ist wegen der vielen Kriegsverbrechen Symbol für die Grausamkeit des Ukraine-Krieges geworden. Dort und an weiteren Orten hat Amnesty International nun Beweise gesammelt.

Auch Vorwürfe gegen Ukraine

Als Streumunition werden Raketen oder Bomben bezeichnet, die noch in der Luft über dem Ziel zerbersten und eine Vielzahl kleiner Sprengkörper freisetzen. Umgekehrt führten laut Amnesty ukrainische Truppen häufig Angriffe aus Wohngegenden heraus durch, was das Leben der dortigen Zivilisten aufs Spiel setze.

Dies verstößt gegen das humanitäre Völkerrecht, rechtfertigt jedoch keineswegs die wiederholten unterschiedslosen Angriffe durch russische Truppen.
Pressemitteilung Amnesty International Deutschland

Den Angaben zufolge haben Ermittlungsteams von Amnesty im April und Mai über einen Zeitraum von 14 Tagen hinweg 41 Angriffe in Charkiw untersucht. Amnesty habe mit 160 Personen gesprochen, darunter Überlebende, Augenzeugen und Ärzte.

Verschiedene Arten von nicht explodierten Streubomben und Minen stehen aufgereiht nebeneinander, aufgenommen im Libanon.

Human Rights Watch - Russland und Ukraine nutzen Streumunition 

Die Organisation Human Rights Watch beschuldigt sowohl Russland als auch die Ukraine international geächtete Streumunition einzusetzen. Es soll Hunderte Einsätze gegeben haben.

Streumunition-Abkommen ohne Russland und Ukraine

Der Leiter der medizinischen Abteilung der militärischen Regionalverwaltung in Charkiw habe Amnesty International berichtet, dass in der Region seit Kriegsbeginn 606 Zivilpersonen getötet und 1.248 verletzt worden seien. Die meisten der von Amnesty International untersuchten Angriffe hätten zu zahlreichen Todesopfern in einem jeweils großen Radius geführt.

Mehr als hundert Staaten gehören bereits einem 2010 in Kraft getretenen Übereinkommen gegen Streumunition an, darunter Deutschland. Russland und die Ukraine haben das Übereinkommen jedoch nicht unterzeichnet.

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