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Ukraine-Krieg : Amnesty: Beweise für verbotene Streumunition

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Nach Recherchen von Amnesty International setzt die russische Armee offenbar Streumunition im Ukraine-Krieg ein. Es seien Beweise für die verbotene Munition erhoben worden.

Amnesty International hat Russland erneut Kriegsverbrechen in der Ukraine vorgeworfen. So seien der Einsatz verbotener Streumunition und wahllose Angriffe auf die ukrainische Zivilbevölkerung dokumentiert worden, teilte die Menschenrechtsorganisation in Berlin mit:

Die Liste der Kriegsverbrechen des russischen Militärs wird mit jedem Tag länger, die Zahl der Toten, Verletzten und Traumatisierten wächst unvermindert.

Amnesty: Russische Armee setzt Streumunition ein

In Charkiw setzte die russische Armee nach Amnesty-Recherchen Streumunition ein. Der Waffenexperte der Organisation habe Splitter untersucht, mit denen nach einem Angriff Anfang März der 41-jährige Familienvater Oleskyj Stowba verletzt wurde. Die Untersuchung ergab demnach, dass der größte Splitter von Streumunition stammte.

Stowba schilderte laut Amnesty den Angriff. "Wir standen vor dem Lebensmittelgeschäft, als ich ein lautes Geräusch hörte. Ich drehte mich um und sah eine Menge kleiner Feuer 50 Meter von mir entfernt", berichtete Stowba. Er sei gestürzt "und ich spürte, wie etwas mein rechtes Bein traf. Ich zog meine Hose herunter und sah viel Blut".

Streubomben setzen Hunderte kleinere Sprengsätze frei, von denen viele nicht sofort explodieren. Sie können also noch lange nach ihrem Abwurf Menschen töten oder verletzen. Die Bomben sind seit dem Jahr 2010 international geächtet. Etwa hundert Länder traten der Konvention bei, allerdings weder Russland noch die Ukraine.

Angriffe auf Zivilbevölkerung und Zerstörung ziviler Infrastruktur

Aussagen von Zeugen und Beobachtern belegten rechtswidrige, wahllose Angriffe, die Unterbrechung der Grundversorgung und Kommunikation, die Zerstörung ziviler Infrastruktur sowie die Einschränkung des Zugangs zu Medikamenten und der Gesundheitsversorgung.

Amnesty: Gräueltaten vor Gericht stellen

Die internationale Gemeinschaft müsse sicherstellen, dass die Verantwortlichen für diese Gräueltaten vor Gericht gestellt und bestraft werden, sagte Janine Uhlmannsiek, Expertin für Europa und Zentralasien bei Amnesty in Deutschland.

Die Ermittlungen des Internationalen Strafgerichtshofs und des Generalbundesanwalts in Deutschland seien wichtige Schritte, die vollumfänglich unterstützt werden sollten.

Humanitäre Katastrophe in Charkiw und Mariupol

Menschen, die die Belagerung in Städten wie Charkiw und Mariupol erlebt haben, berichteten Amnesty International demnach übereinstimmend und überprüfbar, wie groß die menschenrechtliche Katastrophe vor Ort ist.

Den eingekesselten Menschen in Städten wie Charkiw und Mariupol fehlt es fünf Wochen nach Beginn der russischen Aggression an lebensnotwendiger Grundversorgung.
Janine Uhlmannsiek, Amnesty Deutschland

Es brauche jetzt dringend effektive humanitäre Korridore, damit Menschen sicher evakuiert werden und Zurückgebliebene mit Hilfsgütern versorgt werden könnten. Bereits zu Wochenbeginn hatte Amnesty bei der Vorstellung des Jahresberichts auf Kriegsverbrechen in Russland hingewiesen.

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