Der amerikanische Geheimdienst CIA schließt nicht aus, dass Russland im Ukraine-Krieg künftig doch kleinere atomare Waffen einsetzten könnte. Direktor Burns zeigte sich "besorgt".
Die US-Geheimdienstbehörde warnte davor, dass Russland im Ukraine-Krieg kleinere Atomwaffen einsetzen könnte. Angesichts einer "möglichen Verzweiflung" über militärische "Rückschläge" könnte der russische Präsident Wladimir Putin den Einsatz "taktischer Atomwaffen oder Atomwaffen mit geringer Reichweite" anordnen, sagte CIA-Direktor William Burns.
"Nicht viele praktische Beweise" für Vorbereitungen
"Wir sind natürlich sehr besorgt", sagte Burns. Gleichzeitig betonte er jedoch, dass es bislang "nicht viele praktische Beweise" für Vorbereitungen auf den Einsatz solcher Waffen gibt.
Russland verfügt über ein Arsenal an taktischen Atomwaffen mit kleinerer Sprengkraft als die Bomben, die die USA im Zweiten Weltkrieg über Hiroshima und Nagasaki abgeworfen hatten.
Strategie "eskalieren um zu deeskalieren"
In der russischen Militärdoktrin gibt es das Prinzip "Eskalieren, um zu deeskalieren", das den Erstschlag mit einer Atomwaffe mit geringer Sprengkraft vorsieht, wenn Russland in einem Konflikt mit dem Westen ins Hintertreffen gerät.
Die Hoffnung dahinter wäre, dass die Gegenseite sich nach diesem Signal zurückzieht, um die gegenseitige vollständige Auslöschung durch einen Atomkrieg mit großen, strategischen Atombomben zu vermeiden.
-
-
Ziel: Landverbindung zum Schwarzen Meer
Nach Einschätzung Kiews und westlicher Staaten steht nach dem Rückzug der russischen Streitkräfte aus dem Großraum Kiew eine russische Großoffensive im Osten der Ukraine unmittelbar bevor.
Ziel Moskaus ist laut Experten die Errichtung einer direkten Landverbindung zwischen der 2014 annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim und den von pro-russischen Separatisten kontrollierten Gebieten in den Regionen Luhansk und Donezk.
- Bleiben Sie auf Stand mit dem ZDFheute Update
Das Aktuellste zum Krieg in der Ukraine und weitere Nachrichten kompakt zusammengefasst als Newsletter - morgens und abends.
Regen erschwert russische Offensive
Doch der anhaltende Regen der vergangenen Tage könnte der Ukraine im Kampf gegen die eindringenden russischen Truppen zugute kommen, sagte ein hochrangiger Vertreter des US-Verteidigungsministeriums am Donnerstag. "Die Tatsache, dass der Boden weicher ist", werde es dem russischen Militär "erschweren, etwas abseits der befestigten Straßen zu unternehmen", sagte der US-Beamte, der anonym bleiben wollte.
Aktuelle Meldungen zu Russlands Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit in unserem Liveblog:
Liveblog- Aktuelles zum Krieg in der Ukraine
Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.