Australien hat eine der höchsten CO2-Emissionsraten pro Kopf und leidet gleichzeitig besonders unter dem Klimawandel. Die Regierung hat nun ihre Klimaziele deutlich verschärft.
Die neue australische Labor-Regierung unter Premier Anthony Albanese hat die Klimaziele des Landes deutlich verschärft. Bis 2030 soll der Ausstoß von CO2 nun um 43 Prozent im Vergleich zu 2005 sinken. Albanese teilte am Donnerstag mit, Australien habe den Vereinten Nationen einen entsprechenden überarbeiteten Klimaschutzplan übermittelt.
Die konservative Vorgängerregierung von Scott Morrison hatte lediglich ein Minus von 26 bis 28 Prozent bis 2030 geplant und hatte es im vergangenen Jahr noch abgelehnt, sich zu schärferen Reduktionszielen zu verpflichten.
Australien leidet besonders unter Klimawandel
Allerdings hatte Australien bereits im Oktober kurz vor Beginn der Weltklimakonferenz erklärt, ambitioniertere Klimaziele anzupeilen und bis 2050 Klimaneutralität erreichen zu wollen. Morrison, ein erklärter Befürworter der Kohleindustrie, zögerte aber lange, dieses Ziel auszugeben - obwohl Australien ganz besonders unter dem Klimawandel leidet.
So hat einem Regierungsbericht zufolge die andauernde Hitzewelle mehr als 90 Prozent der Korallen im Great Barrier Reef geschädigt. Gleichzeitig ist Down Under einer der größten Kohleexporteure der Welt und hat eine der höchsten CO2-Emissionsraten pro Kopf.
Albanese hatte im Wahlkampf versprochen, die Klimakrise anzugehen und in erneuerbare Energien zu investieren. "Bei meinen Gesprächen mit internationalen Spitzenpolitikern in den vergangenen Wochen, haben sie alle die geänderte Position Australiens begrüßt", sagte Albanese. Der Labor-Chef hatte die Parlamentswahl im Mai klar gewonnen.
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