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Größte Fabrik geschlossen : USA: Verzweifelte Suche nach Babynahrung

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In den USA spitzt sich die Versorgungskrise für Babynahrung zu. Eltern stehen im Supermarkt vor leeren Regalen, die Kritik an Politik und Behörden wird größer.

Ein Schild weist auf einen Engpass bei der Verfügbarkeit von Babynahrung in den USA hin.
Viele Regale sind seit Wochen leergeräumt, Eltern suchen verzweifelt nach Babynahrung.
Quelle: AP

Maricella Marquez‘ Tochter leidet an einer seltenen, allergischen Erkrankung der Speiseröhre. Nur mithilfe einer speziellen Form von Babynahrung kann die Dreijährige beschwerdefrei leben und muss nicht im Krankenhaus behandelt werden. Seit einigen Monaten ist das aber nicht die einzige Herausforderung für Maricella Marquez. Denn: Die Versorgungslage für Babynahrung verschlechtert sich in den USA rapide.

Im Moment haben sie [die Supermärkte] nichts mehr davon. Ich bin verzweifelt.
Maricella Marquez

Die junge Mutter und ihre Tochter leben in San Antonio. Lieferanten in ganz Texas hat sie schon angerufen in der Hoffnung auf Nachschub von Babynahrung, wie sie der "New York Times" erzählt. Mit diesem Problem ist sie nicht allein: Der Datenplattform "Datasembly" zufolge lag die Verfügbarkeit in dieser Woche rund 43 Prozent unter dem üblichen Lagerbestand im US-Einzelhandel. Viele Regale sind seit Wochen komplett leergeräumt.

Größte Fabrik in USA geschlossen

Was mit Produktions- und Liefereinschränkungen während der Corona-Pandemie begann, hat sich mit der Schließung der größten Fabrik von Abbott, dem Marktführer von Babynahrung in den USA, im Februar dramatisch verschärft. Zuvor hatte es Hinweise gegeben, dass mögliche Verunreinigungen in einigen Produkten den Tod zweier Säuglinge und die Erkrankung vier weiterer verursacht haben könnten.

Abbott bestreitet, dass in der Fabrik gefundene Bakterien mit den Produkten in Berührung kamen. Die Situation für Mütter wie Maricella Marquez verschärft sich dennoch immer mehr. Wer auf die spezielle Säuglingsnahrung für sein Kind angewiesen ist, muss hohe Kosten und weite Strecken auf sich nehmen. Experten raten von selbst hergestellten Nahrungsalternativen für die Babys dringend ab.

Wir empfehlen außerdem, die Milchnahrung nicht zu verwässern, da dies zu einer unausgewogenen Ernährung führen und ernste Probleme verursachen kann.
Kelly Bocanegra, Bundesprogramm für Frauen, Kleinkinder und Kinder im Großraum San Antonio gegenüber der "New York Times"

Kelly Bocanegra arbeitet eng mit betroffenen Eltern zusammen und versucht, möglichst viel Säuglingsnahrung zu beschaffen. Doch ihre Mittel sind begrenzt. Denn die Produktion bei Abbott steht weiter still, der Engpass in den USA wird immer größer.

Wusste die FDA schon länger Bescheid?

Gleichzeitig wächst auch die Kritik. So soll die amerikanische Lebensmittelaufsichtsbehörde FDA bereits im Oktober von einem Whistleblower über Unregelmäßigkeiten im Abbott-Werk informiert worden sein, wie mehrere US-Medien berichten. Bis zur Produktwarnung im Februar blieb die FDA offenbar untätig.

Deshalb richtet sich die öffentliche Kritik auch gegen den US-Präsidenten. Joe Biden hat die Versorgungskrise für Babynahrung jetzt zur Chefsache gemacht. Die Regierung werde bürokratische Hemmnisse beseitigen und für schnellen Nachschub sorgen, die Produktion von Säuglingsnahrung soll beschleunigt, der Import aus dem Ausland erleichtert werden.

Besserung in Aussicht gestellt

Der Abbott-Konzern teilte mit, das Werk in Sturgis in Michigan könne schon in zwei Wochen wieder in Betrieb gehen, die von der FDA auferlegten Korrekturmaßnahmen seien behoben. Aber:

Ab dem Zeitpunkt, an dem wir die Anlage wieder in Betrieb nehmen, wird es sechs bis acht Wochen dauern, bis die Produkte in den Regalen stehen.
Pressemitteilung von Abbott

Vorausgesetzt, die FDA stimmt diesem Plan zu, müssen sich Mütter wie Maricella Marquez bis dahin wohl oder übel in Geduld üben oder zu Alternativen greifen - in der Hoffnung, dass das Kind das neue Produkt verträgt. "Ich habe keine andere Wahl. Ich brauche sie", sagt Maricella Marquez über ihre Tochter. "Ich möchte, dass sie gesund bleibt und nicht ins Krankenhaus muss."

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