Merkel, Söder, Gottschalk: In Bayreuth haben Politik und Promis den Auftakt der Wagner-Festspiele gefeiert. Ein großes Thema dieses Jahr auf dem Grünen Hügel: #Metoo.
Ob Ex-Bundeskanzlerin oder Top-Moderator - den Auftakt der Bayreuther Festspiele lassen sich viele Prominente nicht entgehen. In diesem Jahr dreht sich im Wagner-Haus alles um Liebe, Macht und Mythen - bei der Neu-Inszenierung von "Tristan und Isolde".
Perfektes Timing: Die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel kommt 15 Minuten vor Vorstellungsbeginn am Bayreuther Festspielhaus an. Traditionell nehmen genau dann die Bläser Aufstellung, um mit den ersten Wagner-Takten auf den baldigen Vorstellungsbeginn hinzuweisen.
Zusammen mit Ehemann Joachim Sauer schreitet sie am Montag bei Temperaturen von 35 Grad über den roten Teppich, Schaulustige applaudieren. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) breitet die Arme weit aus, um Merkel überschwänglich zu begrüßen. Nach wenigen Minuten ist sie im Festspielhaus verschwunden, "Tristan und Isolde" beginnt.
Aktuelle Bundesregierung nur schwach vertreten
Seit Jahren ist Merkel stets in Bayreuth zu Gast - die aktuelle Bundesregierung ist beim diesjährigen Auftakt jedoch nur schwach vertreten. Kanzler Olaf Scholz (SPD) war nicht angereist, Forschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) war zwar angekündigt, hat ihre Termine wegen einer Corona-Erkrankung aber abgesagt.
2018 noch hatten sich der jetzige Finanzminister Christian Lindner (FDP) und seine damalige Freundin Franca Lehfeldt als Paar präsentiert. Inzwischen sind sie verheiratet, verzichteten aber in diesem Jahr auf einen Besuch in Bayreuth. In Bayreuth dabei waren Bauministerin Klara Geywitz (SPD) und Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne).
Einer "glänzte" auch in diesem Jahr auf dem "Grünen Hügel": Moderator Thomas Gottschalk - mittlerweile Stammgast. In diesem Jahr kam er mit Partnerin Karina Mroß, sie trug eine Abendrobe in dunklem Pinkton mit viel Glitzer und einem Cape. Überhaupt - es glitzerte und funkelte an vielen Roben, auch Söders Frau Karin Baumüller-Söder entschied sich für ein glitzerndes Kleid in Dunkelblau.
- #MeToo in Bayreuth: Konsequenzen angekündigt
Am Montag starten die Bayreuther Festspiele. Statt des Programms auf dem Grünen Hügel stehen aber Sexismus-Vorwürfe im Mittelpunkt. Die Festspielleitung kündigte Konsequenzen an.
Bayreuth 2022: Superlative und #MeToo
In Bayreuth begannen an diesem heißen Montag Wagner-Festspiele der Superlative - denn nicht weniger als fünf neue Produktionen stehen auf dem Spielplan. Nach "Tristan und Isolde" sind dies die vier Teile des "Ring des Nibelungen". Der erste Aufzug der Produktion von Regisseur Roland Schwab und Dirigent Markus Poschner wurde von den Festspielgästen mit langem und begeistertem Beifall gefeiert.
In den vergangenen Tagen waren die Debatten rund um das weltbekannte Festival allerdings weniger von der Kunst, sondern vielmehr von Sexismusvorwürfen geprägt. #Metoo war das große Thema auf dem Grünen Hügel. "Schockiert" sei sie von Berichten über Übergriffe, Beleidigungen und Anzüglichkeiten, sagte Festspiel-Chefin Katharina Wagner.
Im "Nordbayerischen Kurier" hatten Frauen anonym berichtet, dass sie auf dem "Grünen Hügel" angefasst wurden oder sich sexuelle Anzüglichkeiten anhören mussten. Wagner bestätigte, dass auch sie selbst betroffen war.