Kritik an Einigung zwischen BBC und Gary Lineker

    Konservative Politiker empört:Kritik an Einigung von BBC und Gary Lineker

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    Nachdem Moderator Gary Lineker von der BBC suspendiert und später danach wieder engagiert worden war, reagierten konservative britische Politiker mit scharfer Kritik.

    Gary Lineker (BBC), aufgenommen am 12.03.2023 in London
    Gary Lineker hatte die Rhetorik der konservativen Regierung kritisiert.
    Quelle: AP

    Konservative Abgeordnete und Kommentatoren haben die Einigung zwischen der BBC und ihrem Star-Moderator Gary Lineker scharf kritisiert.

    "Kapitulation" der BBC

    Der Tory-Parlamentarier Craig Mackinlay sprach von einer "Kapitulation" des öffentlich-rechtlichen Senders. Lineker könne nun seinen "hochpolitischen Anti-Regierungskurs vorantreiben und viele ungestraft beleidigen. Mir ist kein anderer Arbeitgeber bekannt, der dies zulassen würde", sagte Mackinlay der Zeitung "Telegraph".
    Der Vize-Generalsekretär der Partei, Lee Anderson, nannte die BBC-Führung "rückgratlos". Konservative Medien berichteten über eine Welle der Empörung unter BBC-Beschäftigten.

    BBC suspendiert Ex-Fußballstar zuvor

    Lineker hatte in einem Tweet kritisiert, die Rhetorik der konservativen Regierung in ihrer umstrittenen Migrationspolitik sei der Sprache "im Deutschland der 1930er Jahre nicht unähnlich". Die BBC warf dem Ex-Fußballstar daraufhin einen Bruch ihrer strikten Neutralitätsregeln vor und suspendierte ihn.
    Als aus Solidarität mehrere andere Kommentatoren und Moderatoren die Arbeit verweigerten, gab die BBC nach. Lineker kehrt am Samstag auf den Bildschirm zurück.
    Gary Lineker steigt aus einem Auto in Leicester, Leicester 11.03.2023
    Der Fußballmoderator Gary Lineker wurde nach einem regierungskritischen Tweet zur britischen Asylpolitik von dem öffentlich-rechtlichen Sender BBC suspendiert.13.03.2023 | 2:03 min

    BBC fordert Neutralität von allen Mitarbeitern außer Lineker

    "Was hier passiert ist: Gary Lineker 1, BBC-Glaubwürdigkeit 0", kommentierte der ehemalige BBC-Manager und frühere Regierungssprecher Craig Oliver. Der Zeitung "Times" sagte ein BBC-Beschäftigter, mit seiner Entscheidung, Lineker ungestraft davonkommen zu lassen, habe Generaldirektor Tim Davie ein "katastrophales Eigentor" geschossen und die Moral beschädigt.
    Andere BBC-Mitarbeiter bekämen bereits Ärger, wenn sie einen politischen Tweet liken, wurde betont.
    Die Zeitung "Daily Express" sprach von einem "Bürgerkrieg" zwischen Management und Mitarbeiterin. In konservativen Medien wurde das Gebührenmodell als Haupteinnahmequelle der BBC in Frage gestellt.
    Quelle: dpa

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