Todesfahrt am Ku'damm - Giffey spricht von "Amoktat"

    Tödliche Fahrt in Berlin:Giffey und Scholz sprechen von "Amoktat"

    09.06.2022 | 11:38
    |

    Der tödliche Autounfall in Berlin wird mittlerweile als Amoktat bewertet. Bürgermeisterin Giffey spricht von einem "dunklen Tag in der Berliner Stadtgeschichte".

    Der tödliche Vorfall mit einem Auto am Berliner Ku'damm wird von der Politik als Amoktat eingestuft. Nach Bundeskanzler Olaf Scholz äußerte sich auch Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (beide SPD) am Donnerstagmorgen entsprechend: "Das hat sich gestern Abend verdichtet", sagte Giffey im RBB-Inforadio.

    Giffey: "Dunkler Tag in der Berliner Stadtgeschichte"

    Durch die Ermittlungen der Polizei sei klar geworden, "dass es sich um die Amoktat eines psychisch schwer beeinträchtigten Menschen handelt". Mit Hilfe eines Dolmetschers werde versucht, mehr "aus den teilweise wirren Äußerungen, die er tätigt, herauszufinden". Ob die Plakate mit Bezug zur Türkei, die in dem Tatfahrzeug des Deutsch-Armeniers lagen, eine Rolle gespielt hätten, werde noch ermittelt. Giffey sprach von einem "dunklen Tag in der Berliner Stadtgeschichte".
    Carsten Behrendt berichtet über die aktuelle Lage vor Ort.09.06.2022 | 7:24 min
    Scholz hatte am Mittwochabend getwittert: "Die grausame Amoktat an der Tauentzienstraße macht mich tief betroffen." Weiter hieß es: "Die Reise einer hessischen Schulklasse nach Berlin endet im Alptraum. Wir denken an die Angehörigen der Toten und an die Verletzten, darunter viele Kinder. Ihnen allen wünsche ich eine schnelle Genesung."
    Scholz zum Vorfall in Berlin
    Ein Klick für den Datenschutz
    Erst wenn Sie hier klicken, werden Bilder und andere Daten von Twitter nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von Twitter übertragen. Über den Datenschutz dieses Social Media-Anbieters können Sie sich auf der Seite von Twitter informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.
    Datenschutzeinstellungen anpassen

    Mordkommission ermittelt

    Bei seiner Tat tötete der Fahrer am Mittwochvormittag eine Lehrerin aus Hessen. Laut Polizei gab es 29 Verletzte, davon 14 Kinder, ein Lehrer ist lebensbedrohlich verletzt. Der Fahrer - ein 29 Jahre alter, in Berlin lebender Deutsch-Armenier - wurde gefasst und in ein Krankenhaus gebracht. Die Ermittlungen der Polizei werden von einer Mordkommission geführt, nicht vom Staatsschutz, der für eine politisch motivierte Tat zuständig wäre. Die Generalstaatsanwaltschaft Berlin führt das Verfahren.
    Am Mittwoch wurde unter anderem auch die Wohnung des Fahrers in Charlottenburg durchsucht. Der Mann soll der Polizei wegen mehrerer Delikte bekannt gewesen sein, jedoch nicht in Zusammenhang mit Extremismus. Am Abend gedachten zahlreiche Menschen in der Gedächtniskirche der getöteten Frau und der Verletzten.
    Nach der Fahrt eines Autos in eine Menschenmenge sei es schwer, Trost zu spenden, sagt Berlins Bürgermeisterin Giffey. Es sei aber auch nicht möglich, überall Poller aufzustellen. "An so einem Tag ist es sehr schwierig, Trost zu finden", sagte Giffey im Interview mit dem heute journal update:

    Berlins Bürgermeisterin Giffey
    :"Sehr schwierig, Trost zu finden"

    Nach der Fahrt eines Autos in eine Menschenmenge sei es schwer, Trost zu spenden, sagt Berlins Bürgermeisterin Giffey. Es sei aber auch nicht möglich, überall Poller aufzustellen.
    Franziska Giffey am 08.06.2022 in Berlin
    Interview
    Quelle: dpa

    Mehr zur Tat in Berlin