Eine Air-France-Maschine nach Paris war die letzte, die vom Berliner Flughafen Tegel startet. Von nun an läuft der gesamte Luftverkehr in der Hauptstadt über den Flughafen BER.
Der Flughafen Berlin Tegel hätte schon vor acht Jahren schließen sollen. Am Nachmittag war der letzte Flieger von dort gestartet und die Lichter gehen endgültig aus.
Am Samstag hatten die letzten Airlines ihre Maschinen von Tegel zum neuen Standort geflogen. Eine Woche nach der Eröffnung des Flughafens Berlin-Brandenburg Willy Brandt ist der Umzug damit abgeschlossen. Tegel bleibt zur Sicherheit aber noch ein halbes Jahr betriebsbereit.
Letztes Flugzeug mit Wasserfontänen verabschiedet
Privatbesucher waren am Sonntag nicht zugelassen. Am Samstag waren mehrere Tausend nach Tegel gekommen, um den letzten regulären Betriebstag zu erleben. Vor allem für viele Berliner aus dem Westen der Stadt war der Standort das Tor zur Welt - neben dem 2008 geschlossenen Flughafen Tempelhof.
Während der Berlin-Blockade 1948 hatten die französischen Besatzungstruppen in ihrem Sektor West-Berlins in Tegel einen Flugplatz bauen lassen. Im Januar 1960 nahm Air France den Linienflugbetrieb auf.
Deshalb wurde die französische Gesellschaft auch für den letzten Flug am Sonntag ausgewählt. Unter Wasserfontänen der Feuerwehr verließ die Flug AF1235 mit geladenen Gästen an Bord das Rollfeld und hob ab. Auf dem Gelände soll in den nächsten Jahren ein Forschungs- und Gewerbepark entstehen.
Tegel: 24 Millionen Fluggäste 2019
Bis zum Ausbruch der Corona-Pandemie war Tegel überlastet - mit 24 Millionen Fluggästen im vergangenen Jahr. Der innenstadtnahe Flughafen schulterte die Hauptlast des Berliner Luftverkehrs.
Daneben gab es den alten Flughafen am Standort Schönefeld; er ist nun Teil des BER. Eigentlich sollte Tegel schon 2011 vom Netz gehen. Doch Planungsfehler, Baumängel und Technikprobleme auf der BER-Baustelle verzögerten den Umzug.