Große Gaunerei mit erfundenem Antarktisstaat

    Betrüger in Italien:Große Gaunerei mit erfundenem Antarktisstaat

    18.08.2022 | 18:07
    |

    Eine Staatsbürgerschaft in einem Land, das es gar nicht gibt - damit haben Betrüger in Italien hunderte Menschen um viel Geld gebracht.

    Die italienische Polizei bei einem Einsatz. Symbolbild
    Die italienische Polizei ließ einen Betrüger-Ring hochgehen (Archiv-Typical).
    Quelle: Roberta Basile/Pacific Press via Zuma Press/dpa/Archivbild

    Mit den vermeintlichen Verlockungen eines fiktiven Staats haben Kriminelle in Italien hunderte Menschen um insgesamt Hunderttausende Euro betrogen. Die Täter lockten die Leute nach Polizeiangaben zum Beispiel damit, dass es in dem angeblichen Land in der Antarktis einen niedrigen Steuersatz und keine Impfpflicht gebe.
    Der Fall begann im April 2021 mit einer Hausdurchsuchung im süditalienischen Catanzaro, wo Ermittler einen dort eingerichteten, angeblich diplomatischen Sitz des "Souveränen Antarktischen Staates St. Georg" durchsuchten.

    Bis zu 1.000 Euro für die Fake-Staatsbürgerschaft

    Mehr als 700 Menschen mit Wohnsitz in Italien ließen sich von den Tätern demnach überzeugen und beantragten für 200 bis 1.000 Euro eine Staatsbürgerschaft in dem nicht existierenden Land. Die ergaunerte Summe beläuft sich den Ermittlern zufolge auf ungefähr 400.000 Euro. Das Geld sei über ein Konto in Malta gewaschen worden.
    Tatverdächtig sind zwölf Menschen, die bei einem italienweiten Einsatz in mehreren Städten unter Hausarrest gestellt wurden. Die Justiz wirft ihnen unter anderem Betrug, Herstellung gefälschter Dokumente und Vereinigung für eine Straftat vor. Sie ermittelt außerdem gegen 30 weitere Menschen, die auf freiem Fuß sind.
    Quelle: dpa