Bio-Lebensmittel sind für immer mehr Verbraucher ein Zeichen für Verantwortung. Discounter passen ihre Sortimente an. Doch das Ganze hat seinen Preis.
Der Deutsche ist ja durchaus sparsam, was den regelmäßigen Lebensmittel-Einkauf betrifft. Insofern verwundert es dann schon, dass man dieser Tage ausgerechnet in den Discountern immer mehr Öko-Lebensmittel in den Regalen findet.
Rooibostee, Stevia-Süße, Pelargonium-Wurzel: Traditionelle Heilmittel, einst entdeckt von indigenen Völkern. Heute gehen die Profite an internationale Großkonzerne.
Bio ist deutlich teurer
Noch ist beides zu haben und wer die Preise zwischen "normal" und "bio" vergleicht, der staunt nicht schlecht. Das Doppelte bis Dreifache ist da nicht selten für das gute Gewissen zu zahlen.
Doch das scheint es immer mehr Verbrauchern wirklich wert zu sein. Laut einer Umfrage im Auftrag des Bundesernährungsministeriums kaufen inzwischen 38 Prozent der Befragten häufig oder nur Bio-Lebensmittel.
- Wo versagt die deutsche Ernährungspolitik?
Mangelernährte Kinder in Deutschland? Alles andere als traurige Einzelfälle, klagt Ex-Foodwatch-Direktor Martin Rücker. Daran trage die Politik eine Mitschuld.
Bio-Branche wächst stark
Diese verstärkte Nachfrage spüren natürlich auch die Hersteller von Bio-Produkten. Im vergangenen Jahr erzielten Bio-Lebensmittel und -getränke in Deutschland nach Angaben des Bunds Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) einen Umsatz von fast 16 Milliarden Euro und damit ein Plus von fast sechs Prozent.
Ein attraktiver und wachsender Markt, der sich offenbar auch für immer mehr Produzenten lohnt. So stellten allein im vergangenen Jahr nochmals 320 Landwirtschaftsbetriebe auf Bio um. Inzwischen dienen in Deutschland damit schon fast 11 Prozent der Agrarflächen der biologischen Landwirtschaft.
Sternekoch Nelson Müller widmet sich vier der beliebtesten Lebensmittel der Deutschen: Honig, Rindfleisch, Tomaten und Schokolade. Dabei lüftet er in der neuen Doku-Reihe so manches Geheimnis.
Es soll noch deutlich mehr werden
Mehr als eine Verdoppelung aber wird der Markt allein wohl kaum schaffen. Vor allem auch deswegen, weil die Branche ihren Kunden in diesem Jahr noch höhere Preise zumuten muss. Grund sind die gestiegenen Erzeugerpreise sowie die höheren Energie- und Transportkosten. Deshalb nimmt der BÖLW die Politik beim Wort und fordert unterstützende Rahmenbedingungen und mehr finanzielle Förderung für die Bio-Bauern.
Rekordpreise für Strom und Gas