Die Falschaussage des emeritierten Papstes Benedikt zum Missbrauchskandal habe "immensen Schaden" verursacht, sagt der Limburger Bischof Bätzing. Eine Entschuldigung sei nötig.
Der Limburger Bischof Georg Bätzing hat vom emeritierten Papst Benedikt XVI. erneut eine Entschuldigung für sein Verhalten im Missbrauchsskandal der katholischen Kirche gefordert. Benedikt müsse sagen: "Ich habe Schuld auf mich geladen, ich habe Fehler gemacht, ich bitte die Betroffenen um Verzeihung", forderte Bätzing in der ARD.
Bätzing: Immenser Schaden
Auf die Frage, ob er denke, dass Benedikt das auch tun werde, sagte der Chef der Deutschen Bischofskonferenz: "Ich traue es ihm zu - wenn er es schafft, sich von Beratern zu distanzieren."
Bätzing sprach von einem "immensen Schaden", den die Äußerungen von Benedikt zum Münchner Missbrauchsgutachten verursacht hätten. Das Entsetzen reiche bis tief in die Kirche hinein.
Der frühere Papst hatte vergangene Woche seine Angabe korrigiert, er habe als Erzbischof an einer wichtigen Sitzung nicht teilgenommen, in der es um den Einsatz eines Missbrauchspriesters in Bayern ging. Für Kritik hatten außerdem seine Äußerungen zu einem Priester gesorgt, der vor minderjährigen Mädchen sexuelle Handlungen vorgenommen hatte.
- Zu spät für den Befreiungsschlag
Die Kirche sei an einem "toten Punkt" angelangt, sagte der Kardinal - im letzten Juni. Das Adjektiv "tot" lässt sich nicht steigern, aber heute gäbe es Grund dafür.