40 Prozent spionieren: Der heimliche Blick ins fremde Handy

    Bitkom: 40 Prozent spionieren:Der heimliche Blick ins fremde Handy

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    Was treibt die Freundin, wenn sie keine Zeit für mich hat? Mit wem schreibt der Kumpel die ganze Zeit? Vier von zehn haben laut Umfrage schon mal im fremden Handy spioniert.

    Hessen, Fulda: Schülerin nutzt auf ihrem Handy während des Unterrichts eine Physik-App.
    In einem unbeobachteten Moment im fremden Handy spionieren? Fast die Hälfte der Menschen hat das schon einmal getan.
    Quelle: Jörn Perske/dpa

    Etwa 40 Prozent der Deutschen haben einer Umfrage zufolge schon einmal heimlich auf dem Handy eines ihnen bekannten Menschen herumgeschnüffelt. Das berichtete der Digitalbranchenverband Bitkom am Montag in Berlin unter Berufung auf eine eigene Befragung, die auf Selbstauskünften beruht.
    Der Verband riet dazu, auf Geräten "unbedingt" immer Zugangssperren zu aktivieren.

    Mobiltelefone von Freunden in unbeobachtetem Moment durchstöbert

    Jeweils fünf Prozent gaben bei der Umfrage an, häufiger oder regelmäßig andere Smartphones auszuspionieren. 17 Prozent tun dies nach eigenen Angaben selten. 14 Prozent gaben zu, dies schon einmal getan zu haben.
    Weitere elf Prozent wollten auf die Frage nicht antworten. 48 Prozent gaben zu Protokoll, noch nie ein fremdes Handy ausgeschnüffelt zu haben.

    Die Fragestellungen lauteten:
    • "Haben Sie schon einmal heimlich das Smartphone einer Ihnen bekannten Person genommen, um auf Inhalte, wie z.B. Chatverläufe oder Bilder, zu schauen?"
    • "Und bei welchen der folgenden Personen haben Sie heimlich Smartphone Inhalte angeschaut?"

    Dabei wurden 1.014 Personen ab 16 Jahren in Deutschland, die das Internet nutzen, telefonisch befragt. Die Umfrage ist repräsentativ. Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research durchgeführt hat.

    Quelle: bitkom

    Demnach wird in einem unbeobachteten Moment am häufigsten das Gerät von Freundinnen oder Freunden durchstöbert (53 Prozent), gefolgt von den Mobiltelefonen anderer Familienmitgliedern (33 Prozent). Das Handy des Partners oder der Partnerin folgte mit 15 Prozent auf dem dritten Platz.

    Bitkom-Chef: Geräte mit Passwörtern schützen

    Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder warnte die Nutzerinnen und Nutzer vor den Folgen. Fotos, Nachrichten oder Daten auf Handys könnten sehr persönlich oder sogar intim sein.
    Geräte sollten deshalb auf jeden Fall mit einer Zugangssperre wie einer Pin-Nummer oder einem biometrischen Merkmal geschützt werden. Diese sollten auch nicht "aus Bequemlichkeit" an vertrauten Orten wie dem eigenen Haushalt oder dem Büro deaktiviert werden.
    Quelle: AFP

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