Ex-FIFA-Präsident: Berufung gegen Freispruch von Blatter

    Ex-FIFA-Präsident:Berufung gegen Freispruch von Blatter

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    Die Schweizer Staatsanwaltschaft hat Berufung gegen den Freispruch von Ex-FIFA-Präsident Sepp Blatter und Ex-UEFA-Chef Michel Platini eingelegt. Ein Verfahren könnte 2023 starten.

    Archiv: FIFA Präsident Joseph Sepp Blatter (SUI) mit Uefa Präsident Michel Platini (FRA) auf der Ehrentribüne.
    Archiv: Der damalige FIFA-Präsident Joseph Sepp Blatter mit dem damaligen UEFA-Präsident Michel Platini.
    Quelle: imago

    Die Schweizer Justiz will den Freispruch für die beiden früheren Fußball-Spitzenfunktionäre Joseph Blatter und Michel Platini nicht hinnehmen. Sie hatte schon im Sommer vorbehaltlich Berufung gegen das Urteil angekündigt. Nun verlangt die Bundesanwaltschaft nach Prüfung der schriftlichen Urteilsbegründung die Aufhebung des erstinstanzlichen Urteils. Ein neues Verfahren vor der Berufungskammer könnte im kommenden Jahr stattfinden.
    Die Bundesanwaltschaft habe innerhalb der gesetzlichen Frist bei der Berufungskammer des Bundesstrafgerichts Berufung eingereicht und die vollumfängliche Aufhebung des erstinstanzlichen Urteils beantragt, hieß es am Donnerstag auf dpa-Anfrage.
    ZDF-Korrespondent Christian Schneider in Bellinzona
    Ex-FIFA-Präsident Blatter und Ex-UEFA-Präsident Platini sind in der Schweiz freigesprochen worden. Christoph Schneider von der ZDF-Redaktion Recht und Justiz mit einer Einordnung.08.07.2022 | 1:16 min

    Blatter und Platini: Freispruch und 220.000 Euro Entschädigung

    Blatter (86), früherer langjähriger Präsident des Weltverbands FIFA, und Platini (67), Ex-Chef der Europäischen Fußball-Union UEFA, waren Anfang Juli vom Bundesstrafgericht in Bellinzona vom Vorwurf des Betrugs freigesprochen worden. In der Anklage hieß es, Blatter habe dem Franzosen 2011 unrechtmäßig eine Millionenzahlung zugeschanzt.
    Unumstritten ist, dass Platini zwischen 1998 und 2002 einen Beratervertrag mit Blatter während dessen erster Amtszeit als FIFA-Präsident hatte. Statt der schriftlich vereinbarten 300.000 Schweizer Franken pro Jahr erhielt er aber rund zwei Millionen Franken für zwei Jahre. Blatter und Platini hatten die Vorwürfe der Anklage zurückgewiesen und versicherten, sie hätten dies mündlich und ohne Zeugen vereinbart.
    Das Gericht sah keine Anhaltspunkte dafür, dass die Zahlung nicht rechtens war. Es sprach Blatter und Platini Entschädigungen von zusammen mehr als 220.000 Euro zu.
    Quelle: dpa, AFP
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