Cenk Gercek kann nur mit einer Stammzellspende wieder gesund werden. Im Netz sucht er nach seinem genetischen Zwilling, der ihm das Leben retten kann.
Alle zwölf Minuten erhält ein Mensch in Deutschland die Diagnose Blutkrebs. Cenk Gercek hat seine am 31. März dieses Jahres bekommen. "Ich war geschockt und dachte, das kann nicht sein", erzählt der 13-Jährige vom Krankenhausbett aus in die Skype-Kamera.
Cenk bekommt seitdem Chemotherapie. Seine Haare rasierte er sich selbst ab. Ein Video davon hat er auf Instagram hochgeladen. "Um den Leuten zu zeigen, dass ich mich nicht schäme, dass ich keine Haare mehr hab", sagt er.
Vor zwei Wochen erfährt Cenk, dass er mit einer Stammzellspende langfristig geheilt werden kann. Das ist Hoffnung und ein Wettlauf gegen die Zeit zugleich.
Im Video erzählt Cenk Gercek über die Diagnose Blutkrebs und die Suche nach einer Spende:
Der 13-jährige Cenk Gerek kann nur mit einer Stammzellspende wieder gesund werden. Im Netz sucht er nach seinem Lebensretter.
Blutkrebs: jährlich 3.000 Suchaufträge für passende Spender
Mehr als 3.000 Suchaufträge für einen nicht verwandten, passenden Spender werden in Deutschland jedes Jahr laut ZKRD in Auftrag gegeben.
-
-
Nur ein Prozent der Registrierten werden Spender
In Deutschland sind fast sieben Millionen Menschen als potenzielle Spender registriert. Allerdings ist es schwierig, den genetischen Zwilling zu finden.
Nur ein Prozent aller Registrierten kommen jemals als Spender in Frage. Besonders gesucht werden männliche Spender im Alter zwischen 18 und 30 Jahren.
Um möglichst viele Menschen dazu zu bringen, sich als Spender zu registrieren, startete Cenk Gercek mit seinen Eltern einen Aufruf auf Instagram. Damit hat er bereits über 350.000 User erreicht.
Polizei hilft Cenk bei Suche nach Stammzellspende
"Ich brauche ja einen Spender und je mehr sich registrieren, desto höher ist die Chance, dass nicht nur ich eine Spende bekomme, sondern dass auch andere Kinder eine bekommen", erklärt Cenk.
Auch die Polizei Bochum, wo Cenks Vater arbeitet, hilft bei der Suche nach einem Spender und hat im Netz Aufrufe gestartet. "Alleine kann man den Blutkrebs nicht besiegen", sagt Cenks Vater Özgür Gercek, der neben dem Bett seines Sohnes sitzt. "Also müssen die Menschen zusammenstehen".
"Cenk ist ein türkischer Name und bedeutet übersetzt 'der Kämpfer'", erzählt Özgür Gercek, "und sein Name ist Programm". Cenk kämpft - nicht nur für sich, sondern für die rund 130.000 Menschen in Deutschland, die derzeit Blutkrebs haben.
Wenn er einmal gesund ist, will Cenk Kinder im Krankenhaus besuchen und ihnen Mut machen. Wenn er erwachsen ist, möchte er Polizist werden, wie sein Vater.
Der Autorin auf Twitter folgen: @AlexHawlin