Bei einem Selbstmordanschlag in der Demokratischen Republik Kongo sind nach Angaben der Behörden mindestens sechs Menschen getötet worden.
Ein Selbstmordattentäter hat im Osten der Demokratischen Republik Kongo am Samstag mindestens sechs Menschen getötet. Das Militär in der Provinz Nord-Kivu erklärte, Sicherheitsleute hätten den Attentäter am Zutritt zu einer vollbesetzten Bar in der Stadt Beni gehindert.
Daraufhin habe er sich am Eingang in die Luft gesprengt. Die Zahl von insgesamt sechs Toten sei noch vorläufig, es würden 13 Verletzte im Krankenhaus behandelt. Mehr als 30 Gäste hatten nach Angaben von Zeugen in dem Nachtlokal Weihnachten gefeiert, als die Bombe detonierte.
Behörden: Islamistische Miliz verantwortlich
Die Behörden machten die islamistische Miliz Alliierte Demokratische Kräfte (ADF) für den Angriffe verantwortlich. Kurz nach der Explosion rief das Militär die Bewohner der Stadt auf, zu ihrer eigenen Sicherheit in ihre Häuser zurückzukehren.
Aus Kreisen der örtlichen Verwaltung erfuhr die Nachrichtenagentur AFP, dass sich unter den Toten zwei Kinder sowie die stellvertretenden Bürgermeister zweier Gemeinden befinden sollen. Auch nach Angaben der Nachrichtenagentur AP soll es sich bei mindestens zwei der Opfer um Kinder handeln.
In der Demokratischen Republik Kongo sind bei einem Angriff auf eine UN-Basis mindestens 14 Blauhelm-Soldaten getötet worden. Verantwortlich sind mutmaßlich Rebellen.
Offensive gegen ADF seit Ende November
Ende Juni waren in Beni bei der Explosion eines selbstgebauten Sprengsatzes in einer katholischen Kirche zwei Frauen verletzt worden. Am Tag zuvor war eine Bombe nahe einer Tankstelle detoniert. Die Behörden machten damals ebenfalls die ADF für die Angriffe verantwortlich.
Die ADF ist eine von dutzenden Milizen, die im Osten der Demokratischen Republik Kongo aktiv sind. Die Gruppe liefert sich unter anderem in Beni regelmäßig Gefechte mit der Armee. Die Miliz hatte ursprünglich im Nachbarland Uganda gegen die Regierung gekämpft, in den 90er Jahren wurde sie von dort vertrieben und zog sich in den Nordosten der Demokratischen Republik Kongo zurück.
Beni liegt in Nord-Kivu, das wie die Nachbarprovinz Ituri seit Mai wegen der anhaltenden Gewalt einem offiziellen "Belagerungszustand" unterliegt. Armee und Polizei übernahmen daraufhin die Vollmachten von zivilen Behörden. Ende November starteten der Kongo und Uganda eine gemeinsame Offensive gegen die ADF.