Migrantenboot nahe Euböa verunglückt: Mindestens 20 Tote

    Nahe Griechen-Insel Euböa:Migrantenboot gekentert: Mindestens 20 Tote

    02.11.2022 | 18:19
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    Ein Segelboot mit Dutzenden Migranten an Bord ist nahe der griechischen Insel Euböa untergegangen. Helfer haben 20 Menschen tot geborgen, Dutzende werden noch vermisst.

    Rettungsring im Mittelmeer
    Dutzende Menschen, die in dem Unglücksboot südlich von der Insel Euböa waren, werden noch vermisst. (Symbolbild)
    Quelle: Imago

    Bei Bergungsarbeiten nach einem schweren Bootsunglück südlich der griechischen Insel Euböa sind am Mittwoch 20 Migranten tot geborgen worden.
    Zwölf konnten seit dem Untergang des Segelbootes am Dienstag gerettet werden, mindestens 36 Menschen galten weiterhin als vermisst, wie die Tageszeitung "Kathimerini" berichtete.

    Migranten auf Boot offenbar ohne Schwimmwesten

    Das Boot war bei einem schweren Sturm mit 68 Menschen an Bord leck geschlagen und gesunken. An Bord sollen viele Frauen und Kinder gewesen sein, hieß es. Nach Angaben Überlebender hatte das Segelboot seine Fahrt im türkischen Izmir begonnen.
    Keiner der Passagiere sei mit einer Schwimmweste ausgestattet gewesen. Bei den Migranten handle es sich um Menschen aus Afghanistan, Ägypten und dem Iran.
    Laut dem UN-Flüchtlingsbericht sind derzeit mehr als 82 Millionen Menschen weltweit von ihrem Zuhause vertrieben. Die Zahl steigt bereits seit zehn Jahren an.16.01.2022 | 0:58 min

    Auch bei Bootstragödie vor Samos noch Vermisste

    Auch bei einem Schiffsunglück vor der Insel Samos gab es am Mittwoch weiterhin sieben Vermisste. Vier Menschen konnten in den Stunden nach der Havarie noch am Dienstag gerettet worden. Ein Mensch wurde tot geborgen. Helfer suchten weiter nach den Vermissten.
    Laut der Zeitung "Kathimerini" liegt die Zahl der ertrunkenen und vermissten Migranten im östlichen Mittelmeer seit Jahresbeginn bei über 300 und hat sich damit im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt.
    2021 waren laut Statistik des UN-Flüchtlingshilfswerks insgesamt 115 Menschen ums Leben gekommen oder konnten nicht gefunden werden. Die Dunkelziffer dürfte allerdings weitaus höher liegen. Bei den Unglücken ist fast immer unklar, wie viele Menschen sich wirklich an Bord befanden. Die Boote sind meist heillos überfüllt.

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