Leichte Entspannung in Brandenburg und Sachsen: Die Waldbrände sind laut Feuerwehr größtenteils unter Kontrolle. Doch ein Bombenfund erschwert nun die Löscharbeiten.
In den Waldbrandgebieten im Süden Brandenburgs und im Nationalpark Sächsische Schweiz geht der Kampf gegen die Flammen weiter, die Lage hat sich aber zumindest ein wenig entspannt. In beiden Gebieten sei die Ausbreitung des Feuers verhindert worden.
Die Löscharbeiten wurden am Mittwoch dadurch begünstigt, dass der zuvor starke Wind abflaute. Zu schaffen machen den Einsatzkräften aber Schaulustige und Gerüchte - und ein Bombenfund.
Sächsische Schweiz: Brandherde nur teilweise eingedämmt
Das Landratsamt Sächsische Schweiz - Osterzgebirge erklärte zur Situation in der Sächsischen Schweiz, dass die Lage zwar angespannt bleibe, jedoch nicht außer Kontrolle sei. Einzelne Brandherde seien eingedämmt und stabilisiert worden, andere allerdings breiteten sich aus und müssten intensiv bekämpft werden.
Der Klimawandel hat diesen Sommer mit wochenlanger Hitze und Dürre zu riesigen Flächenbränden in ganz Europa geführt. Teilweise sind die Feuer außer Kontrolle, Regen brachte bisher keine langanhaltende Entspannung.
Größere Einsatzstellen seien nach wie vor im Bereich der Bärfangwände und des Friensteins. Eine Ausbreitung auf angrenzende Häuser gebe es aktuell aber nicht, betonte das Landratsamt. Gerade im Bereich von Bad Schandau würden Gerüchte über gefährdete Häuser und damit verbundene Evakuierungen verbreitet - dies seien Falschmeldungen, die nicht weitergetragen werden sollten.
Das Verhalten der Bürger hatte zuvor bereits zur Einstellung des Fahrbetriebs der Kirnitzschtalbahn in Bad Schandau geführt. Die Behörden wollten damit die Zureise von Schaulustigen unterbinden.
Bombenfund in Sachsen erschwerte Löscharbeiten
Erschwert wurden die Löscharbeiten am Mittwoch durch einen Bombenfund auf sächsischem Territorium unweit der Landesgrenze. Nach Angaben des Landkreises wurde ein Sperrkreis von 1.000 Metern gezogen, der nach Elbe-Elster reicht. Auf den jeweiligen Landesseiten könne dort derzeit keine Brandbekämpfung stattfinden.
Die Verantwortlichen seien im Austausch, um die Bombenräumung schnellstmöglich zu organisieren. Die Sperrung der Bundesstraße 183 Bad Liebenwerda-Torgau zwischen der Abfahrt Beilrode und der Ortslage Marxdorf muss deshalb weiter bestehen bleiben.
Brandenburg: Löscharbeiten könnten Wochen dauern
Wie in Sachsen entspannte sich die Lage der Waldbrände auch langsam in Brandenburg. Der stellvertretende Kreisbrandmeister im Kreis Elbe Elster, Mario Harnisch, sagte im Rundfunk Berlin-Brandenburg, aus den verschiedenen Einsatzabschnitten habe es am Mittwoch gute Nachrichten gegeben. So sei ein Hotspot der Brände durch einen massiven Hubschraubereinsatz unter Kontrolle gebracht worden.
Besonders problematisch seien in Brandenburg nach wie vor die Einsätze in zwei Abschnitten, in denen Munition im Boden vermutet werde.
Der Landesfeuerwehrverband bezeichnete das Feuer als größten Waldbrand in diesem Jahr in Brandenburg. Experten gehen davon aus, dass das Löschen aller Glutnester noch Tage, wenn nicht gar Wochen dauern könnte.
- Experte: Müssen unsere Wälder umbauen
Die Waldbrandlage in Deutschland dürfte sich in Zukunft weiter verschlimmern, warnt Brandexperte Lindon Pronto. Daher brauche es präventive Maßnahmen und eine Politik, die zuhört.