Auf dem Sprengplatz im Berliner Grunewald brennt es immer noch - es gibt aber keine großen Brandherde mehr. Der Bahnverkehr wurde wieder freigegeben.
Der Brand im Stadtwald Grunewald in Berlin bleibt eine akute Gefahr. Die Feuerwehr will näher an den Brandherd auf dem Sprengplatz heranrücken und den Gefahrenbereich verkleinern.
Trotz des noch andauernden Brandes auf dem Sprengplatz im Berliner Grunewald hat die Feuerwehr am Samstag in Absprache mit der Polizei die Bahnstrecke am Rand der Sperrzone wieder freigegeben. Damit könnten sowohl der öffentliche Nahverkehr als auch der Fernverkehr auf der Strecke wieder anlaufen, hieß es von Seiten der Feuerwehr in Berlin. Mindestens bis Sonntag gesperrt bleibt dagegen die Avus genannte Autobahn 115, die parallel zu den Gleisen etwas näher an der Gefahrenstelle verläuft.
Sperrkreis um den Brandherd bleibt bestehen
Die Feuerwehr rechnet damit, dass der Sperrkreis um das Feuer im Grunewald noch einige Tage bestehen wird.
Es geht nun darum, die Kühlung des Platzes verlässlich sicherzustellen, so Feuerwehrsprecher Thomas Kirstein. In der Nacht zu Samstag habe es keine weiteren Explosionen mehr gegeben, hieß es am Morgen. Ferngesteuerte Roboter zur Erkundung der Sperrzone seien aufgrund der entspannteren Lage in der Nacht wieder abgezogen worden.
Sprengstoff wird mit Wasser gekühlt
Obwohl die Flammen um das Gelände im Grunewald weitgehend gelöscht sind, ist die Gefahr vor allem für die Einsatzkräfte noch nicht gebannt. Der Boden auf dem Gelände dort war am Freitag laut Polizei an manchen Stellen noch bis zu 700 Grad heiß.
Um die Gefahr weiterer Explosionen von Munitionsresten zu verringern, müssen diese Bereiche mit Wasser gekühlt werden. Die Feuerwehr und eine Spezialfirma setzten einen Löschpanzer ein. Einige Lagerstätten von gefährlichen Explosivstoffen würden schon immer ständig mit Wasser gekühlt, dort sei nichts passiert.
Nach Explosionen auf einem Sprengplatz der Polizei Berlin ist ein Waldbrand ausgebrochen. Aus bisher unbekannten Gründen hatten sich die gelagerten Kampfmittel entzündet.
Sperrung kann nur bei erfolgreicher Kühlung gelockert werden
Rund um den Einsatzort hatte die Feuerwehr bereits am Donnerstag einen Sicherheitsradius von 1.000 Metern verhängt. Erst wenn die Kühlungen erfolgreich seien und die Gefahr sinke, könne der Sperrkreis auf 600 Meter Radius verringert werden.
Feuerwehrchef Karsten Homrighausen betonte: "Es ist der Sicherheit geschuldet." Bei weiteren Explosionen von Munitionsresten könne Material weit geschleudert werden.
Nach einer Explosion auf einem Polizei-Sprengplatz im Berliner Grunewald breitet sich ein Feuer unkontrolliert im Wald aus. Wegen der Gefahr weiterer Explosionen sind die Löscharbeiten schwierig.
Tiere laut Experten weitestgehend in Sicherheit
Rehe, Füchse und Wildschweine haben sich Fachleuten zufolge bei dem Brand im Berliner Grunewald in Sicherheit gebracht. "Die meisten Wildtiere sind reine Fluchttiere. Sobald es Gefahr gibt, zum Beispiel Rauch, Störungen wie Explosionen oder Feuer, flüchten die sofort", sagte der Wildtierexperte der Umwelt-Senatsverwaltung, Dirk Ehlert.
Es sei davon auszugehen, dass die meisten schnellen Tiere rechtzeitig geflüchtet seien. Kleinere Arten wie Insekten hätten es hingegen schwerer. Sie könnten sich aber unter der Erde verstecken - und so in manchen Fällen auch überleben.
- Waldbrände: Freiwillige opfern ihren Urlaub
Auch im Nationalpark Sächsische Schweiz brennt der Wald. Ehrenamtliche der Katastrophenschutzorganisation "@fire" unterstützen die Feuerwehr - und opfern dafür teils ihren Urlaub.