Mehrere Touristen sind auf einem beliebten Stausee in Brasilien von einer Felswand erschlagen worden. Die Ausflügler waren mit einem Touristenboot unterwegs gewesen.
Auf einem See in Brasilien sind mindestens acht Touristen ums Leben gekommen, als eine Felswand auf ihre Boote stürzte. Drei Menschen würden noch vermisst, teilte die Feuerwehr des Bundesstaates Minas Gerais am Sonntagmorgen (MEZ) auf Twitter mit.
Die Suche nach ihnen ging am Sonntag weiter. Zunächst hatten 20 Menschen als vermisst gegolten. Mehr als 30 Menschen wurden verletzt, vier von ihnen lagen am Sonntag noch im Krankenhaus.
Großer Teil des Felsens löst sich
Videobilder zeigten, wie zunächst einige Steine von einer Klippe fielen und sich dann ein großer Teil eines Felsens löste. Er kippte auf die unter ihm auf dem Lago de Furnas in Capitólio kreuzenden Ausflugsboote.
Passagiere eines weiter entfernten Bootes versuchten noch, zu warnen. "Fahrt da weg!", rufen sie und pfeifen. "Es fallen viele Steine runter." Schreie sind zu hören.
Vier Touristenboote von Felswand getroffen
Nach Angaben der Feuerwehr wurden zwei Boote direkt von der herabstürzenden Felswand getroffen und zwei weitere indirekt. Die Menschen, die ums Leben kamen, waren alle auf dem gleichen Boot, das den Namen "Jesus" trug.
Taucher wurden zu dem rund 400 Kilometer nördlich der Millionen-Metropole São Paulo gelegenen See geschickt, dessen Schluchten mit dem türkisgrünen Wasser ein beliebtes Ausflugsziel in der Region sind. Der großflächige Furnas-Stausee im Rio Grande ist auch als "Meer von Minas" bekannt.
Gouverneur: Erleben den "Schmerz einer Tragösie"
In Brasilien sind derzeit Sommerferien, sodass nach Weihnachten und Silvester zahlreiche Besucher unterwegs waren. Der Bootsausflug zu den Canyons ist wegen der spektakulären Natur ein Klassiker.
Der Gouverneur von Minas Gerais, Romeu Zema, schrieb auf Twitter: "Wir erleben in unserem Bundesstaat heute den Schmerz einer Tragödie, ausgelöst von den schweren Regenfällen, durch die sich eine Felswand am Furnas-See in Capitólio löste."
Zuvor hatte es heftig geregnet
In dem Bundesstaat hatte es zuletzt wie im nordöstlich angrenzenden Bahia teilweise heftig geregnet. Die brasilianische Marine, die sich an der Rettungsaktion beteiligte, kündigte eine Untersuchung an, um die Unglücksursache zu ermitteln.
Außerdem soll geklärt werden, ob die Ausflugsboote zum Zeitpunkt des Unglücks angesichts der Wetterbedingungen überhaupt auf dem See sein durften.