Die Bewohner der durch Erdrutsche verwüsteten Stadt Petrópolis in Brasilien kommen nicht zur Ruhe. Die Regenfälle halten an, bereits 117 Tote wurden bisher geborgen.
Nach den Erdrutschen und Überschwemmungen in Brasilien ist die Zahl der Toten auf mindestens 117 gestiegen. In den Schlamm- und Geröllmassen wird weiter nach Vermissten gesucht.
Mit Sirenen und Textnachrichten wurden die Menschen in Petrópolis gewarnt, bei Verwandten oder in öffentlichen Unterkünften Zuflucht zu suchen, "da die Regenfälle in den nächsten Stunden mit mäßiger bis starker Intensität anhalten werden", erklärte der örtliche Zivilschutz am Donnerstagabend.
Zahl der Todesopfer steigt, Dutzende Vermisste
Unterdessen stieg die Zahl der Todesopfer nach Behördenangaben vom Donnerstagabend auf 117. Demnach konnten seit den schweren Schlamm- und Gerölllawinen am Dienstag mindestens 24 Menschen lebend geborgen werden. Es seien jedoch weitere Todesopfer zu befürchten, dutzende Menschen werden nach wie vor vermisst.
Nach Überschwemmungen und Erdrutschen sind in Brasilien mindestens 104 Menschen ums Leben gekommen. Besonders in der Berg-Region Rio de Janeiros gab es viele Opfer.
Ausgelöst worden waren die Erdrutsche am Dienstag durch heftigen Regen - innerhalb von drei Stunden ging so viel Niederschlag auf Petrópolis nieder wie sonst in einem Monat. Straßen wurden zu reißenden Flüssen, Häuser und Autos einfach mitgerissen oder vom Schlamm bedeckt.
Soldaten helfen bei Rettung mit
Spezialteams mit Booten und Geländefahrzeugen sowie freiwillige Helfer suchten nach möglichen weiteren Opfern. Einsatzkräfte schaufelten Wege durch die Reste eingestürzter Häuser frei, vor allem in den Slums an den Bergen gab es große Schäden. 400 Soldaten wurden zur Unterstützung der Such- und Rettungsteams entsandt.
Hilfsorganisationen riefen zu Spenden auf. Die Stadtverwaltung ordnete drei Trauertage an. Petrópolis liegt in den Bergen des Bundesstaats Rio de Janeiro. Dort steht die Sommerresidenz des ehemaligen kaiserlichen Hofes von Brasilien.