Südkorea: Keine Ausnahme für Stars - BTS bald beim Militär?

Das südkoreanische Militär scheint entschlossen, die Mitglieder der K-Pop-Gruppe BTS zum Wehrdienst einzuziehen. Der Leiter der Militärverwaltung, Lee Ki Sik, sagte am Freitag im südkoreanischen Parlament, aus Gründen der Fairness sei es wünschenswert, dass die Mitglieder der Band ihre militärischen Pflichten erfüllten.

Dem Gesetz zufolge müssen alle arbeitsfähigen Männer 18 bis 21 Monate Militärdienst leisten. Ob den BTS-Mitgliedern eine Ausnahme gewährt werden soll, wird derzeit im Land teils hitzig diskutiert.

Die Frage nach einem Militärdienst der Sänger gewinnt an Aktualität, weil ein Mitglied, Jin, im Dezember 30 wird. Deshalb droht ihm Anfang des kommenden Jahres die Einberufung. Das südkoreanische Gesetz lässt durchaus Ausnahmen zu, unter anderem für Sportler, klassische und traditionelle Musiker, sowie Tänzer, die in Wettbewerben Preise gewonnen und damit das Ansehen des Landes gestärkt haben. Für Popsänger gibt es eine solche Ausnahme nicht.

In dieser Woche sagte bereits Verteidigungsminister Lee Jong Sup in der Sitzung eines Parlamentsausschusses, die BTS-Mitglieder sollten zum Wehrdienst antreten. Kulturminister Park Bo Gyoon kündigte an, sein Ministerium werde in Kürze seine Position zu diesem Thema festlegen. Die Regierung kann besondere Ausnahmen gewähren, allerdings lösten solche Entscheidungen in der Vergangenheit öffentliche Debatten über die Fairness des Systems aus.

Da die Einberufung junge Männer dazu zwingt, ihre berufliche Ausbildung oder ihr Studium zu unterbrechen, ist die Verweigerung des Militärdienstes oder die Gewährung von Ausnahmen ein heikles Thema in Südkorea.

In einer Umfrage sprachen sich kürzlich 61 Prozent der Befragten für Ausnahmeregelungen für Entertainer wie BTS aus, während in einer anderen Umfrage 54 Prozent der Befragten äußerten, die BTS-Mitglieder sollten ihren Dienst ableisten.

Verteidigungsminister Lee hat erklärt, Mitglieder der Band könnten während ihres Militärdienstes weiterhin proben und für Auftritte ins Ausland reisen.