Cannabis-Legalisierung: Die Regeln in anderen EU-Ländern

    Legalisierung in Deutschland:Diese Cannabis-Regeln haben andere EU-Länder

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    Nach Plänen der Bundesregierung soll künftig der Kauf und Besitz von Cannabis in Deutschland legal sein. Welche Cannabis-Regeln andere EU-Länder haben, zeigt ein Überblick.

    Der Kauf und Besitz von Cannabis soll nach Plänen der Bundesregierung künftig in Grenzen erlaubt werden, wie das Bundeskabinett am Mittwoch beschlossen hat. Ob diese Regierungspläne mit internationalen und europarechtlichen Regeln vereinbar sind, ist jedoch noch offen. Ist Kiffen und der Kauf von Cannabis in anderen europäischen Ländern erlaubt? Ein Überblick.

    Vorreiter bei Cannabis-Legalisierung: Niederlande

    In den Niederlanden wird der Verkauf von sogenannten Soft Drugs, also Cannabis, in Coffeeshops seit 1976 toleriert. Erwachsene über 18 Jahre dürfen dort pro Person fünf Gramm am Tag kaufen und Joints auch rauchen. Damit sind die Niederlande weltweit Vorreiter einer Tolerierung.
    Allerdings ist der Anbau und Großhandel von Cannabis - mit Ausnahme von medizinischen Zwecken und fünf Pflanzen für den privaten Konsum - verboten. Die Belieferung der Coffeeshops ist somit illegal - der Handel läuft über Kriminelle. Eine aktuelle staatliche Initiative will das ändern.

    In Italien scheiterten Cannabis-Befürworter mit Referendum

    Die neue rechte Regierung Italiens unter Ministerpräsidentin Giorgia Meloni ist gegen eine Cannabis-Legalisierung. Italiens Politik diskutierte im vergangenen Jahr im Justiz-Ausschuss des Parlaments über die Teil-Legalisierung von Cannabis.
    Befürworter sammelten im Herbst 2021 Hunderttausende Stimmen für ein Referendum zur Legalisierung des Anbaus der Droge, scheiterten damit aber vor dem Verfassungsgericht.

    Spanien: Cannabis für medizinische Zwecke soll legal werden 

    In Spanien wird an einer Legalisierung und Regulierung des Einsatzes von Cannabis für medizinische Zwecke gearbeitet. Der Gesundheitsausschuss des Parlaments verabschiedete im Juni eine Stellungnahme, in der die Regierung aufgefordert wurde, innerhalb von sechs Monaten entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Der Legalisierung des Konsums von Cannabis im Freizeitbereich wurde aber eine Absage erteilt.

    Aktuell keine Chance auf legales Kiffen in Österreich

    Eine Cannabis-Legalisierung ist in Österreich derzeit ausgeschlossen.

    Das halten wir für den völlig falschen Weg.

    Gerhard Karner, Innenminister Österreichs (ÖVP)

    Damit ist das Thema in der aktuellen ÖVP-Grünen-Koalition trotz des Drängens des grünen Juniorpartners vom Tisch.

    In Tschechien kann geringfügiger Konsum unter Umständen straffrei bleiben

    Anbau und Besitz von Cannabis als Rauschmittel sind in Tschechien illegal. Handelt es sich um eine geringfügige Menge zum Eigenkonsum, wird in der Regel von einer Strafverfolgung abgesehen. Die Entscheidung darüber liegt im Ermessen der Justiz.
    Zu medizinischen Zwecken kann Cannabis seit einigen Jahren auf Rezept verschrieben werden. Innerhalb der Regierungskoalition setzt sich die Piratenpartei für eine Legalisierung des Cannabis-Konsums ein. Im Kabinett in Prag gibt es darüber noch unterschiedliche Auffassungen.

    Lauterbachs Pläne
    :Bis zu 30 Gramm Cannabis sollen legal sein

    Kiffen soll legal werden: Das Bundeskabinett hat die Cannabis-Pläne von Gesundheitsminister Lauterbach beschlossen. Allerdings muss noch die EU-Kommission grünes Licht geben.
    Cannabispflanzen wachsen in einem Blüteraum eines Pharmaunternehmen, aufgenommen am 15.03.2022
    Quelle: dpa

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