Import: Cannabismedikamente beliebt in Deutschland
Medizinische Zwecke:57 Tonnen Cannabis importiert
12.08.2022 | 17:27
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Deutschland hat einem Bericht zufolge seit 2017 57 Tonnen Cannabis für medizinische Zwecke importiert. Krankenkassen machen einen millionenschweren Umsatz.
Die Ampel-Parteien hatten die kontrollierte Freigabe von Cannabis auch für Genusszwecke in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart.
Quelle: epa
Seit der Freigabe von Cannabis für medizinische und wissenschaftliche Zwecke 2017 hat Deutschland bis Mitte diesen Jahres rund 57 Tonnen der Droge importiert. Das geht laut "Spiegel" aus einer Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine Anfrage des FDP-Bundestagsabgeordneten Max Mordhorst hervor.
Größter Lieferant ist mit 21,6 Tonnen Kanada, gefolgt von den Niederlanden mit 15,2 Tonnen. Auf Platz drei liegt mit 6,1 Tonnen Dänemark.
Cannabis ist die am meisten gehandelte Droge in Deutschland. Jetzt wächst das Gras auch ganz legal hierzulande im Dienst der Medizin. Eine junge Branche ist in Goldgräberstimmung.10.11.2021 | 43:40 min
Cannabis-Umsätze hierzulande hoch
Von 2017 bis 2021 hätten gesetzliche und private Krankenkassen in Deutschland Umsätze von mehr als 588 Millionen Euro mit Cannabismedikamenten verzeichnet. Darauf seien rund 94 Millionen Euro an Umsatzsteuern angefallen, wie das Finanzministerium auflistet, Tendenz steigend.
Die Zahlen zeigen: Bereits jetzt gibt es einen funktionierenden, legalen Markt weltweit.
Max Mordhorst, FDP-Bundestagsabgeordneter
Deutschland könne an diesem Markt teilhaben, wenn es Cannabis schnell legalisiere.
Eine mögliche Cannabissteuer bewertet Mordhorst zurückhaltend, da schon Mehrwertsteuer auf die legalisierte Droge anfalle. "Sollten wir am Ende dennoch eine Cannabissteuer machen, muss diese unbedingt so niedrig sein, dass der Endpreis wettbewerbsfähig mit dem Schwarzmarkt bleibt und wir diesen damit effektiv austrocknen."
Cannabis für Genusszwecke
Die Ampel-Parteien hatten die kontrollierte Freigabe von Cannabis auch für Genusszwecke in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart. Bis Jahresende wollen sie einen Gesetzentwurf vorlegen.
Die meisten Bundesländer verzichten bereits auf eine Strafverfolgung bei dem Besitz geringer Mengen Cannabis.