Stiff-Person-Syndrom: Die Krankheit von Céline Dion

    Stiff-Person-Syndrom:Die Krankheit, die Dion ihre Stimme nimmt

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    Die kanadische Sängerin Céline Dion ist am Stiff-Person-Syndrom erkrankt und muss deswegen Konzerte verschieben oder sogar absagen. Was steckt hinter der seltenen Krankheit?

    Celine Dion
    Cèline Dion hat das Stiff-Person-Syndrom: Eine äußerst seltene Krankheit, die Spasmen und Krämpfe auslöst.
    Quelle: imago

    In einer emotionalen Videobotschaft an ihre Fans hat Céline Dion am Donnerstag ausführlich erklärt, warum ihre Tour nicht wie geplant stattfinden kann. In dem fast fünfminütigen Video erzählt Dion sichtlich betroffen auf Englisch und Französisch, dass sie "seit langer Zeit gesundheitliche Probleme" habe. "Kürzlich wurde bei mir eine sehr seltene neurologische Störung diagnostiziert, die auf Englisch 'Stiff-Person-Syndrom' heißt", erklärt sie.
    Die chronische Erkrankung verursache bei der 54-Jährigen Krämpfe, die sie beim Gehen und Singen behinderten. Dion hatte die Europa-Konzerte ihrer "Courage World Tour" im Frühjahr schon einmal verschoben und auch damals schon über Muskelkrämpfe geklagt.
    Dion spricht auf Instagram über ihre Krankheit
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    Schwierigkeiten beim Gehen und Singen

    Das Stiff-Person-Syndrom ist weder ansteckend noch vererbbar. Es wird durch eine fehlgeleitete Reaktion der eigenen Körperabwehr verursacht - man spricht von einer Autoimmunerkrankung. Vor allem Stress und starke äußere Reize können die Symptome verstärken.

    Leider beeinträchtigen die Spasmen jeden Aspekt meines täglichen Lebens, verursachen manchmal Schwierigkeiten beim Gehen und erlauben es mir nicht, meine Stimmbänder so zu benutzen, wie ich es gewohnt bin.

    Céline Dion, Sängerin

    In den meisten Fällen sind mehrere Körperteile von Spasmen und Krämpfen betroffen, die durch schreckhafte Geräusche und Berührungen ausgelöst werden können. Oftmals handelt es sich dabei um Bereiche im Rumpf und in den Beinen. Eine Folge der Krankheit sind deshalb häufig Gangblockaden oder Stürze.

    Frauen deutlich öfter betroffen

    Frauen erkranken doppelt so oft an der Krankheit wie Männer. Es gibt keinen Altersbereich, der besonders häufig an dem Syndrom erkrankt. Das Auftreten der Krankheit ist äußerst selten: Auf eine Million Einwohner gerechnet erkrankt pro Jahr eine Person an dem Syndrom.
    Nach Angaben der Deutschen Hirnstiftung sind Spontanheilungen der Krankheit selten. Unter Therapie ist jedoch häufig eine deutliche Verbesserung möglich, die oft viel Zeit benötigt. Physiotherapie, muskelentspannende Medikamente und und gegebenfalls eine Immuntherapie mit Kortison können dabei helfen.

    Auch Konzerte in Deutschland abgesagt

    Wegen der Krankheit verschiebt die Sängerin alle Konzerte, die von Februar bis April 2023 in Europa stattfinden sollten. Sie werden nun auf März und April 2024 verschoben. Betroffen sind auch fünf Deutschland-Konzerte in Köln, Berlin, München, Hamburg und Mannheim. Mehrere Konzerte, die im Mai, Juni und Juli stattfinden sollten, werden sogar ganz gestrichen.
    Quelle: dpa, AP, Deutsche Hirnstiftung

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