In Jerusalem fallen die Osterfeierlichkeiten in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie kleiner aus. Dennoch gab es eine Kreuzwegprozession durch die Altstadt hin zur Grabeskirche.
Hunderte von Christen haben am Karfreitag in Jerusalem den Kreuzweg Jesu nachgestellt. Bei regnerisch-kühlem Wetter zogen die Gläubigen entlang der Via Dolorosa, um die 14 Stationen des Leidensweges Jesu von seiner Verurteilung bis zur Kreuzigung und zum Grab nachzugehen.
Ostern im Corona-Modus
Die Grabeskirche steht an dem Ort, an dem Jesus der christlichen Überlieferung nach gestorben und wieder auferstanden ist. Sie gilt als heiligster Ort des Christentums und als ein Zentrum christlicher Osterfeiern.
Anders als in den Vorjahren schlossen sich die arabischsprachigen Jerusalemer Katholiken dem Kreuzweg der Franziskanerkustodie an. Die israelische Polizei sicherte den Zugweg.
Auch in diesem Jahr wurden die traditionellen Feierlichkeiten wegen der Corona-Pandemie in kleinerem Rahmen abgehalten. Wegen Reisebeschränkungen konnten keine Pilger und Touristen teilnehmen, wie es sonst üblich ist.
Kreuzwegsprozession in Jerusalem endet an Grabeskirche
Die Kreuzwegprozession endet an der Grabeskirche, an der sich insgesamt sechs Konfessionen nach genauem Zeitplan mit ihren Gottesdiensten abwechseln.
Die im sogenannten Status quo aus dem 19. Jahrhundert festgeschriebene Regelung verbietet jede Veränderung der Ordnung und ist auch der Grund, warum die katholische Osternachtsfeier in der Grabeskirche bereits am frühen Samstagmorgen gefeiert wird.
Am Samstagabend endet in diesem Jahr zudem das einwöchige jüdische Pessachfest, das an den Auszug der Israeliten aus Ägypten erinnert. Der muslimische Fastenmonat Ramadan fällt in diesem Jahr ebenfalls ins Frühjahr und beginnt voraussichtlich am Abend des 12. April.
"Mein Gott, warum hast du mich verlassen?", soll der ans Kreuz genagelte Jesus gerufen haben. Am Karfreitag gedenken Gläubige seinem Leid.