Wegen der Corona-Pandemie wird auch in Großbritannien weniger Bier getrunken. Laut eines Branchenverbandes mussten 50 Millionen Liter vernichtet werden.
In Großbritannien müssen wegen der Corona-Lockdowns insgesamt fast 50 Millionen Liter Bier vernichtet werden. Das geht aus einer Berechnung der British Beer and Pub Association hervor, über die der Sender BBC berichtete.
Millionen Liter Fassbier entsorgt
Insgesamt geht der Verband von 49,5 Millionen Litern Fassbier aus, die wegen der lange geschlossenen Pubs weggeschüttet werden müssen - das entspricht dem Bericht zufolge etwa 495.000 Badewannen voll Bier.
Deutschen Bierbrauern steht das Wasser bis zum Hals - denn „O’zapft is!“ heißt es im Corona-Shutdown allzu selten. ZDF-Börsenexperte Frank Bethmann hat Details.
Alle Fassbiere, die nicht vor Ablauf ihres Mindesthaltbarkeitsdatums getrunken wurden, müssen zurück an die Brauereien gehen und entsorgt werden. Bei vielen Bieren ist dies drei bis vier Monate nach der Lieferung an die Pubs der Fall, bei Ales und einigen anderen Bieren sogar schon nach sechs bis neun Wochen.
Wirte legen weniger Bier-Vorrat an
70 Millionen Pints mussten dem Bericht zufolge bereits während des ersten Lockdowns im Frühjahr weggeschüttet werden. Danach wurden die Pub-Betreiber vorsichtiger und legten weniger Vorräte an: Durch die Winter-Lockdowns rechnet man daher nun mit rund 17 Millionen weiteren verschwendeten Pints - ein Verlust, den die British Beer and Pub Association als "herzzerreißend" bezeichnet.
In Deutschland sieht es ähnlich aus, wie Sprecher Marc Oliver Huhnholz vom Branchenverband Deutscher Brauer-Bund gegenüber dem ZDF sagte:
Besonders regionale Betriebe, die stark vom Gastronomie- und Festgeschäft abhängig sind, hätten Bier in großem Stil vernichten müssen, wie auch der Getränkehandel.
Deutscher Brauer-Bund fordert Unterstützung
Genaue Zahlen über weggeschüttetes Bier liegen nicht vor, so Huhnholz. Den Umsatz-Rückgang im Gastro-Bereich schätzt der Brauer-Bund auf 50 bis 60 Prozent, was rund 600 Millionen Liter Bier entspricht.
Der Verband fordert staatliche Hilfen für in Not geratene Brauereien. "Mit Blick auf diese nicht abgesetzte Ware ist die Situation der Brauwirtschaft mit der des Einzelhandels vergleichbar", so Huhnholz. "Denn durch die Vernichtung der unverkäuflichen Ware ist Brauereien ein massiver unverschuldeter Schaden entstanden, für den sie bislang nicht entschädigt wurden."