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Aufklärung oder Panikmache? : "Ärzte für Aufklärung": Umstrittene Thesen

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Sie sind Ärzte und warnen, sich gegen Corona impfen zu lassen. Sie nennen sich "Ärzte für Aufklärung". Ihre Infos verbreiten sie über Flugblätter. Manche halten sie für gefährlich.

Experten wie Karl Lauterbach halten ihre Aussagen für "gefährlich" und für ihre Behauptungen liefern sie keinerlei Beweise: Aussagen wie die von Walter Weber verbreiten sich aktuell vielfach im Internet. Weber ist einer der Gründer der Stiftung "Ärzte für Aufklärung". In einem Video warnt er: Die Impfung sei eine "gentechnische Manipulation". Bundeskanzlerin Merkel wirft er vor, sie stelle die deutsche Bevölkerung der Medizin "als Laborratten zur Verfügung".

Kritik an Studie über Biontech-Impfstoff

Auf ihrer Homepage schreiben sie, viele Ärzte und Wissenschaftler hätten "berechtigte Bedenken in Bezug auf das Nutzen-Risiko-Verhältnis für ein erstmalig überhaupt zur Impfung von Menschen zugelassenes Verfahren der RNA-Technik." Hinzu kämen "schwerwiegende und gravierende Mängel in der veröffentlichen Studie zum Impfstoff der Firma Biontech/Pfizer."

Die "Ärzte für Aufklärung" fürchten gesundheitliche Folgen. Sie rechnen mit "80.000 Toten und vier Millionen Impfgeschädigten durch eine Corona-Zwangsimpfung in Deutschland." ZDFzoom hat wiederholt nachgefragt: "Ärzte für Aufklärung" wollten sich zu ihren Thesen vor der Kamera nicht äußern.

Lauterbach: Können "das nicht tolerieren"

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hält solche Äußerungen für gefährlich. "In einer solchen nationalen Notlage können wir das nicht tolerieren", sagt der Politiker in der ZDFzoom Doku "Immun gegen Fakten?" Eine Zwangsimpfung werde es in Deutschland nicht geben; das habe die Politik immer wieder betont. 

Ein Arzt müsse sich entscheiden, "ob er eine Verschwörungstheorie propagiert oder aber als Arzt weiter tätig ist“, sagt Lauterbach und geht mit seinen Forderungen noch weiter:

Wer Verschwörungstheorien verbreitet, dem muss die Approbation entzogen werden. Dann sind sie nicht mehr gefährlich.

Ärztekammer RLP distanziert sich "vollumfänglich"

Ihre Ansichten hatten die "Ärzte für Aufklärung" auch über Flugblätter verteilen lassen, darin warnen sie vor Corona-Impfungen: "Bis heute weiß kein Forscher, ob Autoimmunkrankheiten oder Krebs entstehen. Ist dies der Bevölkerung wirklich bekannt?"

Die Ärztekammer Rheinland-Pfalz distanziert sich "vollumfänglich" von solchen Flyern. Günther Matheis von der Ärztekammer sagt, "dass all diejenigen, die unter unser Berufsrecht und unter unser Aufsichtsrecht fallen, unter Beobachtung stehen". Und weiter sagt er:

Diejenigen, die sich nicht an die Covid-Beschränkungen oder Verordnungen halten, werden von uns auch berufsrechtlich sanktioniert.
Günther Matheis, Ärztekammer Rheinland-Pfalz

Sanktionen rechtlich nicht einfach umzusetzen

Ob es aber rechtlich möglich ist, einem Corona-kritischen Arzt die Approbation zu entziehen, ihm also die Berufsausführung zu verbieten, darüber sind sich die Experten nicht einig. Für Günther Matheis von der Ärztekammer steht aber fest, dass die Verfasser solcher Flugblätter wie sie von der "Ärzten für Aufklärung" verteilt wurden, sich am Rande des "Straftatbestands" bewegen.

Selbst sagen die "Ärzte für Aufklärung" über sich auf ihrer Internetseite: "Wir wenden uns kritisch gegen Desinformation, Lobbyismus, Demokratieabbau, politische Willkür, gesellschaftliche Spaltung und die Einschränkung von Grundrechten."

eine undatierte elektronenmikroskopische aufnahme des «u.s. national institute of health» zeigt das neuartige coronavirus

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"Ärzte für Aufklärung" sei nach eigenen Angaben eine Organisation von ca. 700 Ärzten aus Deutschland. Sie kritisieren die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung als überzogen, wie sie selber in ihrem Flugblatt schreiben.

"Ärzte für Aufklärung" Problem für Herdenimmunität

Corona-Leugner und Impfgegner bereiten der Politik große Sorgen. Gesundheitsexperte Lauterbach erklärt, es komme tatsächlich darauf an, dass sich möglichst viele impfen lassen. Denn sonst ließe sich keine Herdenimmunität herstellen. Von daher würden Impfgegner tatsächlich ein Problem darstellen, wenn sie durch ihre Kampagnen viele Menschen dazu bringen würden, einer Impfung fern zu bleiben.

Lauterbach betont: Für "diejenigen, die die Impfung kritisch hinterfragen, sind wir jederzeit offen." Nur die "kleine Gruppe der radikalen Impfgegner und der ideologisch festgelegten Leute werden wir durch Argumentation und Überzeugung nicht erreichen." Auf der Grundlage von Verschwörungstheorien gebe es für Lauterbach keine Diskussion.

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