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Risiko auch für Geimpfte hoch : So groß ist die Ansteckungsgefahr im Haushalt

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Wenn Haushaltsangehörige an Covid erkrankt sind, senkt eine Impfung das Infektionsrisiko laut einer britischen Studie für andere kaum. Doch Geimpfte werden schneller wieder gesund.

Eine Familie sitzt gemeinsam beim Essen Zuhause
Hat ein Familienmitglied sich infiziert, ist das Ansteckungsrisiko für die anderen im Haushalt hoch - selbst für Geimpfte.
Quelle: imago

Auch Geimpfte können sich mit Corona infizieren und andere anstecken - wenn auch seltener als Ungeimpfte - das ist lange bekannt. Doch das Ergebnis einer britischen Studie sorgt nun für Aufmerksamkeit: Wer mit einer infizierten Person unter einem Dach lebt, wird durch eine Impfung nur wenig geschützt. Und auch umgekehrt: Vollständig Geimpfte, die sich infiziert haben, können für Haushaltsangehörige fast so ansteckend sein wie Nicht-Geimpfte.

Das Ansteckungsrisiko im Haushalt betrug für Ungeimpfte 38 Prozent - und für Geimpfte immer noch 25 Prozent, heißt es in der Studie des Imperial College of London, die im Fachmagazin "The Lancet Infectious Diseases" veröffentlicht wurde. Zudem sei die Viruslast bei Geimpften kurzzeitig ähnlich hoch wie bei Ungeimpften.

Impfstoffe "entscheidend für die Kontrolle der Pandemie"

Die Erkenntnisse sind für die Forscher jedoch kein Grund, dass Menschen sich nicht impfen lassen müssen - im Gegenteil: "Impfstoffe sind entscheidend für die Kontrolle der Pandemie, da wir wissen, dass sie schwere Krankheiten und Todesfälle durch Covid-19 hervorragend verhindern können", wird Professor Ajit Lalvani, einer der Studienleiter, auf der Website des Imperial College London zitiert.

Diese Übertragungen zwischen Geimpften machen es unerlässlich, dass sich möglichst alle impfen lassen, um sich vor schweren Corona-Verläufen zu schützen.
Studienleiter Professor Ajit Lalvani, Imperial College London

Dies sei umso wichtiger, weil in den Wintermonaten "mehr Menschen Zeit in Innenräumen und eng beieinander verbringen werden". Zudem klinge die Infektion bei Geimpften schneller wieder ab.

Studie aus Israel kommt zu ähnlichem Ergebnis

Zu einem ähnlichen Ergebnis wie die Londoner Studie kam bereits eine israelische Untersuchung aus dem September unter Beschäftigten im Gesundheitswesen: Der größte Risikofaktor für eine Ansteckung bei Geimpften ist demnach, wenn sie mit einer infizierten Person in einem Haushalt zusammenleben. "Im Haushalt ist man in der Regel länger und näher an einem Infizierten als bei anderen Gelegenheiten oder am Arbeitsplatz. Und man hält keinen Abstand oder trägt Maske, wodurch man einer höheren infektiösen Dosis ausgesetzt ist", schreiben die Forscher.

Wenn sich Geimpfte angesteckt hatten, dann war das mehrheitlich bei Infizierten im eigenen Haushalt geschehen. Demgegenüber hatte sich ungeimpftes Personal häufiger bei anderen Gelegenheiten angesteckt. Die Vermutung liegt also nahe, dass die Impfstoffe durchaus Schutz bieten, wenn man den Viren nur kurz ausgesetzt ist. 

Mühldorf am Inn kämpft derzeit mit der höchsten Inzidenz bayernweit. In der dortigen Klinik müssen nicht notwendige Operationen verschoben werden. Das Personal bereitet sich erneut auf Notsituationen vor.

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RKI: Jeder dritte Infizierte vollständig geimpft

Unter den aktuell in Deutschland erkannten Infizierten ist inzwischen jeder Dritte vollständig geimpft, das geht aus dem aktuellen Wochenbericht des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervor. In der Altersgruppe der Über-60-Jährigen ist derzeit sogar mehr als jede zweite Corona-Infektion ein Impfdurchbruch. Die Dunkelziffer ist vermutlich sogar noch höher, weil viele geimpfte Menschen ihre Infektion gar nicht bemerken, da der Verlauf in der Regel wesentlich milder ist.

Wer geimpft ist, ist in der Regel zwar weniger und kürzer ansteckend, sagt auch der Leipziger Virologe Alexander Kekulé bei ntv. Aber: "Wenn viele Menschen völlig unkontrolliert das Virus verbreiten, dann kriegen Sie eine massive Welle der Geimpften."

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