Bis Donnerstag ist eine weitere Lieferung des Impfstoffs von Astrazenaca geplant, weitere 2,1 Millionen Dosen liegen noch auf Lager. Noch sind nur wenige mit dem Präparat geimpft.
Mit der erwarteten Lieferung von über einer Million Dosen des Astrazeneca-Impfstoffs könnte sich der Impfstau in den Bundesländern bis Ende der Woche vergrößern.
- Bis Donnerstag sollen knapp 1,1 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca geliefert werden.
- Insgesamt erhöht sich die Liefermenge damit auf fast 3,2 Millionen, wie aus Zahlen des Gesundheitsministeriums hervorgeht.
- Bis einschließlich Sonntag haben nach Zahlen des Robert-Koch-Instituts aber nur rund 455.000 Menschen eine Impfung mit Astrazeneca erhalten.
- Davon sind rund 91.000 Menschen am Samstag und Sonntag geimpft worden.
Diesen Zahlen zufolge müssten dann rund 2,7 Millionen Dosen in den Impfzentren zur Verfügung stehen.
Söder: Astrazeneca-Impfstoff breiter verteilen
Trotz großer Mengen zunächst ungenutzten Impfstoffs will die Bundesregierung das Präparat von Astrazeneca nicht für Impfungen jenseits der festgelegten Vorranggruppen freigeben. Eine grundsätzliche Freigabe verfolge die Bundesregierung zu diesem Zeitpunkt nicht, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte zuletzt eine weniger starre Priorisierung für Astrazeneca ins Gespräch gebracht, um den Rückstand möglichst schnell abzubauen.
Bundesregierung: Impfstoff bleibt nicht liegen
Warum sich die Astrazeneca-Impfstoffe in den Kühlschränken der Impfzentren stapeln, ist seit Tagen unklar. Die Bundesregierung stellte sich am Montag dem Eindruck entgegen, dass Impfstoff einfach ungenutzt liegenbleibe. Es könnte unterschiedliche Gründe geben, warum Astrazeneca-Impfstoff noch nicht verimpft sei, sagte Seibert.
So könne Impfstoff erst relativ frisch geliefert sein, für eine zweite Impfung zurückgehalten werden oder noch nicht verimpft, aber für bestimmte Impfungen vorgesehen sein.
Mehr als eine Million AstraZeneca-Impfdosen warten auf ihren Einsatz, weil viele den Impfstoff anderer Hersteller wollen. Daher wird der Ruf nach einer Lockerung der Impfreihenfolge lauter.
Stiko will Impfempfehlung bald aktualisieren
Die Ständige Impfkommission empfiehlt das Präparat von Astrazeneca - anders als die EU-Arzneimittelbehörde EMA - bisher nur für Menschen zwischen 18 und 64 Jahren, weil aus ihrer Sicht zunächst zu wenig Daten über die Wirkung bei Älteren vorlagen. Sie hat aber bereits angekündigt, dass diese Empfehlung sehr bald aktualisiert werden soll.