Nach dem Auftreten einer Thrombose haben einige Länder Astrazeneca-Impfungen gestoppt. Bisher bestehe aber kein direkter Zusammenhang, erklärt Infektiologe Sander im ZDF.
Der Infektiologe Leif Erik Sander von der Charité Berlin denkt nicht, dass es einen Zusammenhang zwischen der Astrazeneca-Impfung und dem Auftreten einer Thrombose gibt.
sagt er im ZDF heute journal.
Thrombosen würden in der Gesamtbevölkerung nicht selten auftreten - pro Jahr erleide ein Mensch von 1.000 einen solche Gefäßerkrankung. Statistisch gesehen trete damit eine Thrombose bisher bei Geimpften genauso häufig auf wie bei Ungeimpften. Er sagte weiter:
Erwiesen sei dagegen, dass das Thrombose-Risiko bei einer Corona-Erkrankung steige - zehn bis 20 Prozent der Patienten erlitten Studien zufolge auch eine Thrombose oder eine Embolie, ein plötzlicher Gefäßverschluss.
Bei Impfstoffen wird genau hingeschaut
"Trotzdem ist es wichtig und richtig, das zu prüfen", sagte er - aber es handele sich wohl um ein zufälliges gleichzeitiges Auftreten. Dänemark und Norwegen haben das Impfen mit Astrazeneca vorrübergehend gestoppt. "Nur weil es einen zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung gegeben hat, heißt das nicht, dass sie die Thrombose ausgelöst hat", erklärte Sander.
Aktuell sei der Impfstopp von den Zahlen her nicht nachvollziehbar - "aber eben eine Vorsichtsmaßnahme".
Auch das Auftreten schwerer allergischer Reaktionen sei an sich nichts ungewöhnliches - allergische Reaktionen könnten von jedem Medikament ausgelöst werden. "Bei den Impfstoffen wird eben ganz genau nachgeschaut", sagte Sander. Er halte das für ein gutes Zeichen - "allem, was auftritt wird auch nachgegangen."
- Warum Experten Astrazeneca vertrauen
Dänemark und weitere Länder haben Impfungen mit Astrazeneca vorerst ausgesetzt, weil Geimpfte Blutgerinnsel gebildet hatten. Experten sehen aber keine erhöhte Gefahr für Thrombose.