Banksys Identität ist ein Geheimnis, seine Bilder sind Millionen wert, seine Werke greifen das auf, was die Welt bewegt - auch die Corona-Pandemie oder die Flüchtlingskrise.
Plötzlich sind sie wie von Geisterhand da, auf einer alten Mauer eines Friseurladens oder in der U-Bahn. Der geheimnisumwitterte britische Streetart-Künstler Banksy platziert seine Bilder an ungewöhnlichen Orten.
Durch die Pandemie mit Augenzwinkern
In diesem Jahr hat er bei seinen Werken einen klaren Schwerpunkt gesetzt: die Corona-Pandemie mit ihren Helden und Opfern.
Banksys Identität ist ein Geheimnis. Er soll aus Bristol im Südwesten Englands stammen und Ende der 90er-Jahre nach London gekommen sein. Einen Namen machte er sich mit gesellschaftskritischen Motiven, etwa Obdachlosigkeit und Konsumverhalten.
Beim ernsten Thema Pandemie zeigt der Künstler durchaus eine gehörige Portion Humor. Dazu zählen britische Medien auch sein jüngstes Werk, das im Dezember auf einer Hauswand in Bristol auftauchte. Es zeigt eine alte Frau, die beim starken Niesen ihr Gebiss verliert.
Banksy in Aktion mit Sprühpistole und Maske
Für das Tragen von Corona-Masken warb Banksy mit Ratten-Bildern in einer Londoner U-Bahn. Eines der gesprühten Nagetiere segelte mit einem Mundschutz als Fallschirm herab, ein anderes - ohne Maske - nieste viel Farbe an ein Fenster.
In einer Klinik im südenglischen Southampton hinterließ Banksy ein Gemälde für die Helden der Corona-Krise. Auf dem Bild lässt ein Junge eine Krankenschwester-Puppe mit Umhang wie Superman mit seiner Hand durch die Luft schweben.
Sogar aus dem Homeoffice veröffentlichte Banksy während der Corona-Krise ein Werk - auf Instagram. Mit seiner typischen Schablonentechnik hatte er mehrere Ratten an die Badezimmerwand gesprüht. Gegenstände waren so arrangiert, dass es so aussah, als hätten die Nager die Unordnung verursacht.
Wer ist dieser Banksy?
Aber wer könnte hinter Banksy stecken, dessen Werke früher wie aus dem Nichts unautorisiert im Louvre in Paris oder der Tate Modern in London hingen? Viele Spuren führen zu dem Straßenkünstler Robin Gunningham aus Bristol. Diesen Schluss zog die "Daily Mail" schon 2008 nach aufwendigen Recherchen. Jahre später kamen Forscher der Queen-Mary-Universität in London mit Methoden aus der Kriminologie zum selben Ergebnis.
Andere halten den aus Bristol stammenden Sänger Robert Del Naja von der britischen Band Massive Attack für Banksy. Unter anderem soll es eine Verbindung zwischen den Tournee-Daten der Band und der Sichtung neuer Bilder in mehreren Ländern geben.
Eine von vielen weiteren Vermutungen besagt, Banksy sei eine Frau, die ein Künstler-Kollektiv leite. Wer immer tatsächlich dahinter steckt: Bansky muss einen verschwiegenen Kreis von Helfern haben.
Banksys Engagement für Geflüchtete
Sollte sich die Corona-Pandemie im kommenden Jahr dem Ende zuneigen, dürfte sich Banksy wohl wieder verstärkt anderen Themen widmen - vielleicht den Geflüchteten? Banksy unterstützt ein unter deutscher Flagge fahrendes Schiff zur Rettung von Migranten im Mittelmeer.