Der Corona-Impfstoff von Biontech soll gedeckelt werden. Patientenschützer Eugen Brysch fordert deshalb eine Neuverteilung der Impfstofflieferungen.
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz fordert, den Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer nur noch in Arztpraxen zu spritzen. In Impfzentren und provisorischen Impfstellen solle vornehmlich der Impfstoff von Moderna zum Einsatz kommen.
"Die Länder sind aufgefordert, die Verteilung in Abhängigkeit vom Hersteller strategisch vorzunehmen", sagte Eugen Brysch, Vorstand der Stiftung Patientenschutz, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
Brysch: Logistischer Unterschied
Es mache einen logistischen Unterschied, welches Präparat angeboten werde. Aus einer Moderna-Ampulle könnten mehr Impfdosen gezogen werden als aus einem Biontech-Fläschchen.
Auch werde in Praxen anders als in Impfzentren in der Regel nicht täglich geimpft. "Damit können angebrochene Ampullen nicht ohne Weiteres bis zum nächsten Impftermin aufbewahrt werden", sagte Brysch.
Diskussion um Biontech-Begrenzung
Die Gesundheitsminister der Bundesländer hatten am Montag bei einer Konferenzschalte mit Jens Spahn (CDU) die "schnellstmögliche" Rücknahme der Deckelung beim Biontech/Pfizer-Vakzin gefordert, wie der bayerische Ressortchef Klaus Holetschek (CSU) mitteilte.
Spahn sagte zwar eine Erhöhung der für kommende Woche geplanten Lieferungen des Biontech/Pfizer-Mittels um eine Million auf drei Millionen Dosen zu, rückte aber nicht von der Deckelung der Lieferungen ab.
Spahn wirbt für Moderna
Hintergrund ist, dass die Nachfrage nach dem Biontech/Pfizer-Vakzin das Angebot in den kommenden Wochen übersteigen dürfte. Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums stehen bis Jahresende bisher insgesamt 24,3 Millionen Dosen des Biontech/Pfizer-Mittels zur Verfügung und 26 Millionen Dosen des Impfstoffs von Moderna.
Aus Sicht von Spahn lässt sich der Bedarf allein mit dem Biontech/Pifzer-Vakzin nicht decken. Er warb deshalb am Montag erneut für den Einsatz des Präparats von Moderna.
- Bund und Länder streiten um Impfstoffe
Der Steit über die Begrenzung des Biontech-Impfstoffes geht weiter. Gesundheitsminister Spahn sagte den Ländern immerhin schon mal eine Million Dosen mehr zu als zunächst geplant.