Die Omikron-Variante sorgte in Südafrika für einen schnellen Anstieg der Infektionszahlen. Die Regierung sieht nun den Höhepunkt der Welle überschritten
Gut einen Monat nach der Entdeckung der Omikron-Variante des Coronavirus in Südafrika sieht die Regierung den Höhepunkt der neuen Infektionswelle überschritten. Das Land habe die Omikron-Welle ohne einen deutlichen Anstieg der Krankenhausanweisungen und Todesfälle überstanden, hob die Regierung am Freitag hervor.
"Laut unseren Experten hat Omikron seinen Höhepunkt erreicht - ohne eine deutliche oder alarmierende Veränderung bei der Zahl der Krankenhauseinweisungen", erklärte der dem Präsidenten zugeteilte Minister Mondli Gungubele bei einer Online-Pressekonferenz am Freitag.
Ausgangssperren noch vor Silvester ausgesetzt
Staatschef Cyril Ramaphosa ließ erklären, dass die seit fast zwei Jahren geltende nächtliche Ausgangssperre und weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens aufgehoben werden - und dies bereits zu Silvester. Zuletzt hatte die Sperre zwischen Mitternacht und 4 Uhr gegolten. In der Silvesternacht müssen die Südafrikaner also nicht daheim bleiben.
Die Regierung hege die Hoffnung, dass die positive Entwicklung andauere. Sie werte die Lage aber weiterhin "stündlich" aus, um jede gegenteilige Entwicklung rechtzeitig zu bemerken. Am Vorabend hatte sich Ramaphosas Büro noch vorsichtiger ausgedrückt.
"Gleichgewicht" zwischen Freiheit und Gesundheit
"Wir versuchen, ein Gleichgewicht zu finden zwischen dem Leben der Menschen, ihrer Existenzgrundlage und dem Ziel, Leben zu retten", erläuterte Gungubele diese Entscheidung am Freitag.
Er hoffe, Maskenpflicht, Impfungen und das Einhalten von Abstand sorge dafür, dass eine Ausgangssperre nicht wieder eingeführt werden müsse.
Corona-Zahlen auf dem Rückmarsch
Die Zahl der Neuinfektionen in Südafrika war in den vergangenen Tagen um fast 30 Prozent im Vergleich zur Vorwoche gesunken. Die Zahl der Krankenhauseinweisungen wegen des Virus war in acht der neun Provinzen des Landes rückläufig.
Und weiter: "Dies bedeutet, dass das Land über freie Kapazitäten für die Aufnahme von Patienten verfügt, selbst für Routineleistungen."
Omikron erstmals in Südafrika nachgewiesen
Die stark mutierte Omikron-Variante war Ende November erstmals in Südafrika und Botsuana nachgewiesen worden. Sie entwickelte sich schnell zur vorherrschenden Coronavirus-Variante in Südafrika und ließ die dortige Zahl der Corona-Neuinfektionen bis Mitte Dezember auf mehr als 26.000 Fälle pro Tag schnellen.
Die Omikron-Variante wurde laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) mittlerweile in rund hundert Ländern nachgewiesen, darunter Deutschland. In einigen europäischen Ländern wie Portugal und Frankreich hat sie sich bereits zur vorherrschenden Corona-Variante entwickelt.