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EU-Vergleich : Ungeimpfte Ältere: Nur ein deutsches Problem?

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Gesundheitsminister Lauterbach wirbt unermüdlich für die Corona-Impfung. Er betont: Die ungeimpften über 60-Jährigen werden zum Problem. Aber wie sieht das in anderen Ländern aus?

Seniorin wird im Pflegeheim geimpft
In vielen anderen europäischen Ländern ist die Impfquote der Senioren höher als in Deutschland.
Quelle: dpa

Spanien hat mit seiner Idee, Covid-19 künftig wie die Grippe überwachen zu wollen, für Aufsehen gesorgt - und für viel Kritik. Warum das nicht in Deutschland geht? "Weil wir viel mehr auch ältere Ungeimpfte haben", sagte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) der "Bild" und verweist auf die hohen Zahlen in dieser Altersgruppe.

Bei uns sind drei Millionen Menschen über 60 ungeimpft. Das ist jeder Achte.
Karl Lauterbach, Bundesgesundheitsminister

Ältere Menschen gelten als besonders anfällig für einen schweren Covid-Verlauf.

Die Maßnahmen gegen Omikron würden wirken, die Verdopplung der Fälle sei etwas gestreckt, so Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. Sehen Sie die gesamte Pressekonferenz hier.

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77 min
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Auch der Virologe Christian Drosten warnte in der Pressekonferenz am Freitag erneut vor der sich rasch ausbreitenden Omikron-Variante des Coronavirus und deren Folgen auch für die Älteren. Zwar sei die Virusvariante nach derzeitigem Kenntnisstand milder im Verlauf, weil es aber zu viele Fälle seien, werde dieser Gewinn "wieder ausgelöscht", sagte der Virologe von der Berliner Charité. Denn dann ist die Zahl der schwer Erkrankten doch wieder sehr hoch.

Wie groß ist die deutsche Impflücke?

Es gelte als sicher, dass das Virus selbst die Immunität der Bevölkerung immer wieder "updaten" werde, so Drosten. Irgendwann müsse man das Virus "laufen lassen".

Wir wissen aber im Moment nicht, ob wir uns das in Deutschland leisten können angesichts der Impflücken. Da sind wir ein bisschen im Blindflug.
Christian Drosten, Virologe Charité

Aktuell sind rund 88 Prozent der über 60-Jährigen vollständig geimpft, 69 Prozent sind geboostert.

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Zwei EU-Länder kommen auf 100 Prozent Impfquote Ü60

Tatsächlich steht Deutschland im europäischen Vergleich eher im Mittelfeld. Laut aktuellen Zahlen des ECDC, der Agentur der Europäischen Union, die die Verhütung und Kontrolle übertragbarer Krankheiten verbessern soll, weisen Portugal und Irland sogar eine Impfquote von 100 Prozent bei den über 60-Jährigen auf. Dänemark kommt auf mehr als 99 Prozent, Spanien auf 98 Prozent.

In unserem Nachbarland Frankreich sind knapp 91 Prozent vollständig geimpft, in Polen rund 76 Prozent.

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Das Schlusslicht bilden Rumänien mit 45 Prozent und Bulgarien mit 36 Prozent geimpften Senioren. Nur mit sehr hohen Impfquoten - insbesondere bei Älteren - halten es Experten für verantwortbar, über Durchseuchungen wie etwa in Spanien zu diskutieren.

Dänemark lockert wieder

Das Beispiel Dänemark zeigt: Zwar hat das Land in den vergangenen Wochen einen immensen Anstieg der Neuinfektionszahlen erlebt - trotzdem werden hier viele Corona-Beschränkungen wieder gelockert. Denn 83 Prozent der gesamten Bevölkerung sind dort vollständig geimpft.

Die Neuinfektionszahlen scheinen sich auf einem hohen Niveau eingependelt zu haben, während die Zahl der Krankenhauspatienten mit Corona-Infektion recht stabil zwischen 700 und 800 liegt.

Ausruhen tut sich Dänemark darauf aber nicht, sondern beginnt derweil mit der vierten Impfung. Die wiederholte Auffrischung werde den "am meisten gefährdeten Bürgern" angeboten, sagte Gesundheitsminister Magnus Heunicke.

Großbritannien plant für Leben mit Covid

Auch in Großbritannien werden die Rufe nach dem Ende der Restriktionen lauter. Medienberichten zufolge entwirft das Kabinett zurzeit eine "Leben mit Covid Strategie" - trotz weiterhin hoher Neuinfektionen. Aber der Wendepunkt für deren Einsatz ist noch nicht erreicht.

Omikron breitet sich mit rasender Geschwindigkeit in Großbritannien aus, auf neue Einschränkungen des öffentlichen Lebens verzichtet die Regierung bislang. Irgendwann werde das Gesundheitssystem mit Covid-19 leben können und den Druck aushalten, sagte der britische Minister Michael Gove.

Aber wir sind absolut noch nicht so weit. Vor uns liegen noch ein paar schwierige Wochen.
Michael Gove

Und auch in Spanien ist die Lage nicht so rosig, wie sie scheint: Die personelle Situation in Krankenhäusern ist so angespannt, dass Pflegemitarbeiter aus der Rente zurückgeholt werden. Die Kontaktnachverfolgung in den Gesundheitsämtern könne nicht mehr ausreichend geleistet werden, erklärten die Behörden jüngst.

Viele Experten halten die gesamte Grippalisierungs-Debatte noch für zu früh. Hinzu kommt: Eine Lösung wird - wie immer - nur in internationaler Absprache möglich sein. Denn das Virus kennt keine Grenzen.

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