Pünktlich zur Reisezeit geht am Donnerstag der digitale EU-Impfnachweis offiziell an den Start. Beschränkungen bleiben aber weiter möglich. Fragen und Antworten.
Viele Länder geben es bereits seit Wochen aus, in Deutschland sind es bereits mehr als 37 Millionen: Am 1. Juli geht das digitale EU-Covid-Zertifikat formell an den Start. Es soll Reisen mit möglichst wenigen Beschränkungen ermöglichen. Die Mitgliedsstaaten haben zugesichert, bei Inhabern grundsätzlich auf Quarantäne- und Testpflichten zu verzichten - Einschränkungen sind aber weiter möglich.
Fragen und Antworten rund um den Nachweis:
Wie funktioniert das EU-Impfzertifikat?
Der EU-weit vereinbarte digitale Nachweis ist eine freiwillige Ergänzung zum weiter gültigen gelben Impfheft aus Papier. Neben Informationen über eine Impfung kann er auch Informationen über aktuelle Testergebnisse und Angaben über eine überstandene Corona-Erkrankung enthalten.
Das Zertifikat besteht aus einem QR-Code. Eine digitale Signatur soll Fälschungssicherheit garantieren. Der Code kann auf Mobilgeräten gespeichert oder auch in ausgedruckter Form mitgeführt werden.
Wie bekomme ich das Zertifikat?
Es wird seit Mitte Juni bei Impfungen in Praxen und Impfzentren routinemäßig ausgestellt. Nachträglich ist das auch in Apotheken möglich. Außerdem sollen nach Impfungen in Impfzentren die QR-Codes per Post verschickt werden, die man dann selbst einscannen kann.
Um den Code mobil zu speichern, wird die App "CovPass" benötigt, alternativ auch die Corona-Warn-App des Bundes oder die Luca-App. Der QR-Code wird mit dem Smartphone eingescannt.
Ist das Zertifikat bei Reisen Pflicht?
Nein. Es dient lediglich dazu, die Kontrollen etwa an Flughäfen zu vereinfachen. Impfungen können auch durch den herkömmlichen Impfpass nachgewiesen werden.
Bewahrt das Zertifikat vor Quarantäne und Testpflicht?
Nein. Die Mitgliedsstaaten sollen zwar möglichst darauf verzichten, sie können aber etwa beim Auftreten von neuen Virus-Varianten eine "Notbremse" ziehen und wieder Beschränkungen und Auflagen verhängen. So hat Deutschland gerade Portugal zum Virusvariantengebiet erklärt. Wer von dort zurückkommt, muss mit oder ohne Zertifikat für 14 Tage in Quarantäne.
- Das sollten Reisende jetzt wissen
Wegen der Delta-Variante des Coronavirus gelten Portugal und Russland jetzt als Virusvariantengebiete. Was heißt das für Urlauber? Rechtsexperte Karimi beantwortet wichtige Fragen.
Funktioniert das Zertifikat sofort in allen Mitgliedsstaaten?
Nur eine Handvoll Staaten sind nicht von Beginn an dabei - zuletzt waren das etwa Malta oder Irland. Mit dabei sind dagegen auch Nicht-EU-Länder wie Norwegen, Island und Liechtenstein.
Welche Impfstoffe zählen?
Die Mitgliedsstaaten müssen die von der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA zugelassenen Impfstoffe akzeptieren - derzeit sind das Biontech/Pfizer, Moderna, Astrazeneca und Johnson & Johnson. Laut EU-Empfehlung sollen auch Kreuzimpfungen mit zwei unterschiedlichen zugelassenen Mitteln akzeptiert werden, so ein Sprecher auf ZDF-Anfrage. Nationale Regierungen können aber auch andere Impfstoffe akzeptieren oder entscheiden, ob ihnen eine von zwei nötigen Dosen reicht.
Kann das Zertifikat auch für andere Zwecke genutzt werden?
Grundsätzlich ja. Es eignet sich auch, um etwa Restaurant- oder Veranstaltungsbesuche zu ermöglichen. Das wird aber national und nicht auf EU-Ebene entschieden.
Der EU-Impfnachweis bringt auch Erleichterungen in den Ländern: