Agrarministerin Julia Klöckner ruft die Bürger auf, bei der Ernte zu helfen. Die Hinzuverdienstgrenzen wurden hierzu erweitert. Benötigt werden Hunderttausende Helfer.
Wegen der Corona-Krise fehlen rund 300.000 Saisonarbeitskräfte in der Landwirtschaft. Daher ruft Bundesagrarministerin Julia Klöckner nun die Bürger auf, freiwilllig bei der Ernte zu helfen.
Kampagne "Das Land hilft"
Auf die Kampagne daslandhilft.de, an der sich ihr Ministerium beteiligt, hätten sich bereits knapp 42.000 Menschen gemeldet, so die Ministerin. Gebraucht würden aber Hunderttausende mehr.
Sehen Sie hier einen Beitrag dazu, wie Erntehelfer angeworben werden:
Hinzuverdienstgrenzen wurden erweitert
Klöckner verwies auch darauf, dass die Bundesregierung für die Erntehilfe Hinzuverdienstgrenzen erweitert und weitere Erleichterungen im Arbeitsrecht beschlossen habe.
Landwirte haben mittlerweile allerdings darauf hingewiesen, dass ungelernte deutsche Freiwillige die Saisonkräfte aus Osteuropa nur schwer gleichwertig ersetzen könnten.
Ausländische Saisonkräfte weiter nötig
Die Ministerin betonte auch deshalb erneut die Notwendigkeit ausländischer Saisonkräfte:
Sie hoffe auf eine Lösung in ihren Gesprächen mit Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU), "wie der notwendige Infektionsschutz der Bevölkerung zusammengebracht werden kann mit der Sicherung von Ernten". Seehofer hatte gegen die Ausbreitung der Pandemie ein Einreiseverbot für Saisonarbeiter angeordnet.
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Einheitliche Hygienevorschriften dringend notwendig
Der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Klöckner, einheitliche Regelungen der Bundesländer bei den Hygienevorschriften in Lebensmittelproduktion und -handel seien dringend geboten. Ihr Ministerium entwickele derzeit Leitlinien zu Hygieneschutzkleidung und der Desinfektion von Flächen, an denen sich die Behörden vor Ort orientieren könnten.
Bei einem Corona-Verdacht nicht ganzen Betrieb schließen
Einheitliche Regel seien auch für den Fall wichtig, dass es einen Corona-Verdacht in Unternehmen der Ernährungs- und Lebensmittelindustrie gebe. "Es sollte nicht gleich der ganze Betrieb schließen müssen. Die Lebensmittelversorgungskette ist systemrelevant für uns", sagte Klöckner. "Hier muss sensibel und flexibel vorgegangen werden."
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