Sie sind hier:

Weniger Falschgeld im Umlauf : Corona bremst Blüten aus

Datum:

Es sind weniger falsche Euro-Scheine im Umlauf als vor der Pandemie. Corona macht auch den Geldfälschern zu schaffen. Die Absatzmärkte scheinen zu fehlen.

München: 5000 Euro in 50-Euro-Scheinen werden am Schalter einer Sparkasse in einer Geldzählmaschine gezählt. Archivbild
Wie sich die Falschgeldzahlen in den nächsten Jahren entwickeln werden, lässt sich derzeit noch nicht absehen.
Quelle: dpa

Die Corona-Pandemie hat Geldfälscher im vergangenen Jahr ausgebremst. "Corona schadet nicht nur dem Ehrlichen, Corona macht auch dem Fälscher das Leben schwerer", bilanzierte Bundesbank-Vorstand Johannes Beermann.

Wegen der Corona-Einschränkungen ließ sich Falschgeld schwerer unters Volk bringen, zum Beispiel auf Weihnachtsmärkten oder Volksfesten, wo meist mit Bargeld bezahlt wird. Zudem wurde an Grenzen häufiger kontrolliert.

Falschgeld: Niedrigster Stand seit 2002

Polizei, Handel und Banken zogen im vergangenen Jahr in Deutschland 41.950 gefälschte Euro-Banknoten aus dem Verkehr. Das waren 28,6 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Der Schaden verringerte sich deutlich um gut ein Drittel (34,5 Prozent) auf 1,9 Millionen Euro.

Das ist der niedrigste Stand seit dem Jahr der Euro-Bargeld-Einführung 2002 mit damals rund 900.000 Euro Schaden.

Spielgeld ohne Sicherheitsmerkmale

Bei einem Großteil der Fälschungen handelte es sich wie schon im Vorjahr um Scheine, die im Internet unter den Begriffen "Movie Money" oder "Prop copy" als Spielgeld oder Filmrequisite angeboten werden.

Sie haben keinerlei Sicherheitsmerkmale und sind eigentlich leicht als unechte Scheine zu erkennen. Immerhin fiel der Anteil von "Movie Money" am gesamten Falschgeldaufkommen in Deutschland von 30 Prozent auf knapp 22 Prozent.

Ich vermute, dass die Menschen inzwischen stärker darauf achten.
Johannes Beermann, Bundesbank-Vorstand

Gefälschte Scheine im Darknet

Auch wenn die Pandemie den Absatz von gefälschten Scheinen erschwert, finden Kriminelle immer noch Wege, zum Beispiel über das Darknet.

Erst kürzlich durchsuchte die Polizei 29 Wohnungen in elf Bundesländern im Zusammenhang mit Ermittlungen gegen 27 Verdächtige, die über diesen versteckten Teil des Internets oder verschlüsselte Messengerdienste Falschgeld gekauft haben sollen.

Serientitel: Tatort Dark Web

Doku | ZDFinfo Doku - Tatort Dark Web 

Im DarkNet, der dunklen Seite des Internets, können Kriminelle illegale und gefährlichen Aktivitäten begehen. Die Doku-Reihe berichtet über diese Verbrechen.

Weniger Blüten im gesamten Euro-Raum

In Europa insgesamt sank die Zahl der sichergestellten Euro-Blüten im vergangenen Jahr auf den niedrigsten Stand seit fast 20 Jahren. Die Euro-Notenbanken registrierten nach Angaben der Europäischen Zentralbank (EZB) 347.000 falsche Scheine und damit etwa ein Viertel (24,6 Prozent) weniger als im ersten Corona-Jahr.

Das Schadensvolumen für ganz Europa verringerte sich binnen Jahresfrist von 21,5 Millionen Euro auf nun 17,5 Millionen Euro. Das ist der niedrigste Stand seit 2002 mit seinerzeit 9,4 Millionen Euro Schaden durch Falschgeld.

Qualitativ hochwertige Scheine

Mit neuen Sicherheitsmerkmalen haben die Währungshüter die europäische Gemeinschaftswährung in den vergangenen Jahren fälschungssicherer gemacht. Im Laufe der Zeit werden allerdings auch die Fälschungen der überarbeiteten Scheine besser.

So zerschlugen Ermittler im vergangenen Jahr in Nordrhein-Westfalen und Neapel einen Geldfälscher-Ring mit Verbindungen zur italienischen Mafia. Die Gruppe soll den neuen 100-Euro-Schein bereits ein halbes Jahr nach dessen Ausgabe als qualitativ hochwertige Fälschung auf den Markt gebracht haben.

Gefährliche Raubzüge: Wenn Kriminelle es ordentlich krachen lassen. Wald oder Wiese? Wie ein Grundstück plötzlich zum Streitpunkt wird. Gefälscht oder echt? Was tun, wenn Blüten in Umlauf sind?

Beitragslänge:
29 min
Datum:

Aktuelle Nachrichten zur Corona-Krise

Kulturpass

Fahrgastrechte und Kulturpass - Das ändert sich im Juni 

Ab Juni bekommen Bahn-Kunden bei Verspätungen seltener Geld zurück, Jugendliche können 200 Euro für Kultur ausgeben und die Corona-Warn-App macht eine Pause. Was sich noch ändert.

Stilles Ende der Corona-Warn-App

Nachrichten | ZDF-Morgenmagazin - Stilles Ende der Corona-Warn-App  

Nach über 200 Millionen Euro Entwicklungskosten und mehr als 48 Millionen Downloads: Nun wird die Corona-Warn-App in eine Art "Schlafmodus" versetzt. Was hat sie gebracht und welche Erkenntnisse für …

31.05.2023
von Sven Rieken
Videolänge
Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Bewertet! Bewertung entfernt Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Embed-Code kopieren HTML-Code zum Einbetten des Videos in der Zwischenablage gespeichert.
Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen des ZDF.

Sie haben sich mit diesem Gerät ausgeloggt.

Sie haben sich von einem anderen Gerät aus ausgeloggt, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Ihr Account wurde gelöscht, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Um Sendungen mit einer Altersbeschränkung zu jeder Tageszeit anzuschauen, kannst du jetzt eine Altersprüfung durchführen. Dafür benötigst du dein Ausweisdokument.

Zur Altersprüfung

Du bist dabei, den Kinderbereich zu verlassen. Möchtest du das wirklich?

Wenn du den Kinderbereich verlässt, bewegst du dich mit dem Profil deiner Eltern in der ZDFmediathek.

Du wechselst in den Kinderbereich und bewegst dich mit deinem Kinderprofil weiter.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Entweder hast du einen Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert, oder deine Internetverbindung ist derzeit gestört. Falls du die Datenschutzeinstellungen sehen und bearbeiten möchtest, prüfe, ob ein Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus. So lange werden die standardmäßigen Einstellungen bei der Nutzung der ZDFmediathek verwendet. Dies bedeutet, das die Kategorien "Erforderlich" und "Erforderliche Erfolgsmessung" zugelassen sind. Weitere Details erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Möglicherweise hast du einen Ad/Script/CSS/Cookiebanner-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert. Falls du die Webseite ohne Einschränkungen nutzen möchtest, prüfe, ob ein Plugin oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus.