Hurricane, Southside, Rock am Ring sind Festivals mit vielen Zehntausenden Besuchern - normalerweise. Wegen der Pandemie wurden sieben Großevents auch für dieses Jahr abgesagt.
Wegen der Corona-Pandemie fallen auch in diesem Jahr sieben große Musikfestivals aus. Abgesagt wurden in Deutschland erneut die Open-Air-Festivals "Rock am Ring", "Hurricane", "Rock im Park", "Deichbrand", "Southside" und "SonneMondSterne" sowie das "Greenfield"-Festival in der Schweiz, wie das Promoter-Netzwerk Eventim Live am Mittwoch in München mitteilte.
Tickets sind im nächsten Jahr gültig
Die Veranstalter hätten sich "aufgrund der weiterhin bestehenden unsicheren Infektionslage" dazu entschieden. Allen Ticketinhabern werde nun unkompliziert die Möglichkeit gegeben, die Festivals im kommenden Jahr zu besuchen. Der Chef von CTS Eventim, Klaus-Peter Schulenberg sagte:
Klar sei aber auch, "dass die weiterhin unsichere Lage die dramatische wirtschaftliche Situation der Livemusikbranche weiter verschärft", fügte Schulenberg hinzu. "Wir arbeiten auf vielen Ebenen daran, dass Livekultur möglichst schnell und sicher auf die Bühne zurückkehren kann."
Sie ist der sechstgrößte Wirtschaftszweig Deutschlands und umfasst rund 1,5 Millionen Beschäftigte: die Veranstaltungsbranche. Doch seit Corona ist die Lage hier fatal.
Konzerte sollten an Impfungen gebunden werden
Bei großen Festivals springen zumeist Versicherer für den Schaden ein. CTS Eventim hatte Anfang Februar angekündigt, die Teilnahme an Konzerten an eine Corona-Impfung zu binden. Allerdings kommen die Impfungen derzeit nur langsam voran; bislang sind gut drei Prozent der Deutschen vollständig geimpft. Ziel der Bundesregierung ist es, allen Erwachsenen bis Ende September ein Impfangebot zu machen.
Anders in Israel: Eventim hatte zuletzt sein Geschäft dort angesichts der Fortschritte beim Impfen ausgebaut. Es werde damit gerechnet, dass der größte Teil der Bevölkerung bis zum Frühjahr immunisiert sei und sich das Leben normalisiere, hieß es: Damit seien die Voraussetzungen für Live-Entertainment und Sportveranstaltungen gegeben.
- "Kultureller Stillstand ist kaum zu ertragen"
Künstler und Kulturschaffende trifft die Corona-Pandemie besonders hart. Betroffene erzählen, wie sie trotz Pandemie kreativ tätig sein können.
"Rock am Ring": Nachholtermine 2022
In Deutschland sollen laut der zuständigen neuen Konzertagentur Dreamhaus die gleichzeitig stattfindenden Traditionsfestivals "Rock am Ring" und "Rock im Park" am ersten Juni-Wochenende 2022 nachgeholt werden. Welche Headliner dann kommen, ist vorerst noch unklar. "Wir arbeiten am Programm", sagte Dreamhaus-Sprecherin Claudia Schulte.
So schnell wie möglich solle es erste Informationen geben. Schon in wenigen Wochen könnten Fans, die bereits in diesem oder sogar vergangenem Jahr Tickets erworben hätten, sie online für 2022 umbuchen. Später sei aber auch eine Rückerstattung möglich.
Wacken ist möglicherweise schon im Sommer zurück
Die Veranstalter des Heavy-Metal-Festivals im schleswig-holsteinischen Wacken dagegen hoffen noch auf eine Neuflage im Sommer. "Wir bleiben hoffnungsvoll und planen weiter", sagte Festival-Mitbegründer Thomas Jensen. "Unser später Veranstaltungstermin am letzten Juli-Wochenende erlaubt uns, die weitere Entwicklung der Situation - etwa auch hinsichtlich des Fortschritts der Impfkampagne und kommenden Entscheidungen der Bundesregierung - zu beobachten, und ermöglicht uns eine längere Vorbereitungszeit."
2020 war das Heavy-Metal-Festival mit seinen rund 75.000 Fans wegen der Corona-Pandemie abgesagt und durch eine Online-Veranstaltung ersetzt worden.
- The BossHoss: Zu wenig Hilfe in der Pandemie
Festivals und Konzerte werden wegen Corona wohl noch länger ausfallen müssen. The BossHoss machen mit dem Bündnis #AlarmstufeRot auf die schwierige Lage von Künstlern aufmerksam.