Im ZDF-Morgenmagazin spricht Sachsens Ministerpräsident Kretschmer über ungenutzten Impfstoff. Und er erklärt, warum Grenzregionen eine Impf-"Brandmauer" brauchen.
Michael Kretschmer (CDU) hat schnellstmögliche Corona-Impfungen für die Bevölkerung in Grenzregionen gefordert. Im ZDF-Morgenmagazin äußerte er sich ...
... zur Strategie "Impfzentren zuerst, dann die Arztpraxen":
"Die Impfzentren haben den größten Durchsatz. Dort geht's am schnellsten. Man schafft an einem Tag viel mehr Personen als wenn man das über Arztpraxen macht, deswegen war das der erste Weg.
Und sobald genügend Impfstoff vorhanden ist, sollen die Arztpraxen auch dazukommen. Sie haben das Beispiel aus Brandenburg gesehen, das sehr gut beschreibt, man kann in die Fläche gehen, aber es dauert etwas länger. Wir werden diese Kapazitäten der Hausärzte auf jeden Fall brauchen, mit den Impfzentren alleine geht es nicht.
Aber man muss immer wieder sagen:
Und da ist die Industrie dabei. Es geht langsamer als wir gehofft haben, aber es besteht Hoffnung - Sie kennen die Zahlen - in den kommenden Wochen und Monaten geht es rapide nach oben, so dass dann wirklich in kurzer Zeit alle ein Impfangebot haben werden.
... zu drei bis vier Millionen Impfstoffdosen, die ungenutzt in Kühlschränken lagern:
"Das sind die Impfstoffe für die zweite Impfung. Das wird zum Teil schon gemacht. Auch da haben wir, glaube ich, alle miteinander zum Teil schon etwas gelernt, gehen mehr ins Risiko. Auf der anderen Seite: [Es braucht nur] eine Fabrik, die einen Schaden hat, die gestört ist, eine Havarie, und es kann nicht geliefert werden, dann ist diese erste Impfung auch ein Stück weit wirkungslos gewesen. Deswegen muss man das schon in einem vernünftigen Verhältnis haben.
Es ist eine Frage von wenigen Monaten, in denen wir - glaube ich - dieses Thema grundsätzlich klären. So lange brauchen wir noch die Geduld. Wir kommen voran, über fünf Millionen Menschen sind schon geimpft. Es geht jetzt schneller voran, aber in der Tat, man darf jetzt nicht falsche Hoffnungen machen:
... zur Aufhebung der Impfreihenfolge im Vogtland (Sachsen):
Das Vogtland ist eine Region, das in den vergangenen Monaten eine ganz niedrige Inzidenz hatte und dann ändert sich etwas - nämlich der Eintrag aus Tschechien, aus dieser Hochmutationsregion mit einer Inzidenz von weit über 1.000.
Mit Mund- und Nasenschutz, mit Abstand, auch nicht mit dem Testen, was jetzt in den letzten Wochen massiv nach oben gefahren wurde. Wir brauchen dort eine Brandmauer und die muss darin bestehen, dass die gesamte Bevölkerung geimpft wird.
Ansonsten haben wir einen Eintrag in das gesamte Land - nach Deutschland. Das sieht man übrigens gut, wenn man auf die Deutschlandkarte schaut.
Das ist genau dieser Effekt: Der Eintrag aus den tschechischen Hochmutationsregionen - eine große Sorge. Das gleiche droht übrigens aus Frankreich im Saarland, auch dort haben wir ja die südafrikanische Variante, eine ähnliche Problematik auch dort muss schnell gehandelt werden.
Das gesamte Interview sehen Sie im obigen Video.
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