Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe spricht sich für eine Corona-Impfpflicht aus. Beschäftigte in der Pflege seien laut Verbandspräsidentin Bienstein ausgebrannt.
Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe unterstützt eine allgemeine Impfpflicht. Verbandspräsidentin Christel Bienstein sagte der "Rheinischen Post":
Die Beschäftigten in der Akut- und Langzeitpflege seien ausgebrannt. "Sie leisten seit zwei Jahren Außerordentliches, riskieren ihre Gesundheit, überschreiten ihre Belastungsgrenzen, um die Bevölkerung durch diese Pandemie zu bringen", so Bienstein.
"Es wird Zeit, dass sie endlich geschützt und unterstützt werden. Eine hohe Impfquote ist ein zentraler Aspekt dafür."
In den Kliniken steigt die Zahl der Patienten im Zuge der Omikron-Infektionswelle und zugleich auch der Krankenstand beim Pflegepersonal.
Verband: Impfpflicht nicht nur für eine Berufsgruppe
Bienstein betonte, eine allgemeine Impfpflicht sei sinnvoll, weil Ansteckungen über alle Personen erfolgen könnten, die in den Einrichtungen ein- und ausgingen.
Auch würde "die Impfpflicht für nur eine Berufsgruppe diese ohne Verursachernachweis als Pandemietreiber stigmatisieren".
Pflegeverband sieht Bonus kritisch
Den geplanten Pflege-Bonus sieht der Verband kritisch:
Außerdem zeigten frühere Bonuszahlungen, dass die Verteilung der Boni zu Gerechtigkeitsdebatten und Polarisierungen in der Berufsgruppe führe, "die niemandem helfen", betonte die Verbandschefin.
Bundestag entscheidet über Impfpflicht
Die Entscheidung über eine Impfpflicht liegt beim Bundestag. Dort soll Ende Januar eine Orientierungsdebatte stattfinden. Angedacht sind Gruppenanträge, über die die Abgeordneten am Ende - vermutlich nicht vor März - allein nach ihrem Gewissen ohne Fraktionsdisziplin abstimmen sollen.