Alles hat ein Ende - auch die Corona-Pandemie. Der Chef der Kassenärzte, Andreas Gassen, nennt dafür sogar einen Zeitraum: Im Frühling könnte es geschafft sein.
Nach eineinhalb Jahren Corona-Pandemie fragen sich viele Menschen erschöpft: Wie lange noch? Vielleicht noch ein halbes bis Dreivierteljahr, so der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). In der "Rheinischen Post" sagte Andreas Gassen:
Gassen erklärte weiter: "Bis dahin wird die Impfquote noch einmal etwas höher liegen, vor allem nimmt aber auch die Zahl der Genesenen mit Antikörpern zu. Einschränkungen werden dann wohl gänzlich unnötig werden." Diese Einschätzung werde auch von renommierten Wissenschaftlern geteilt.
Ärzte: Infektionszahlen steigen nochmal
"Im Herbst werden die Infektionszahlen noch einmal ansteigen", fügte der KBV-Vorsitzende aber auch hinzu. Dennoch sehe er "in der Ärzteschaft keine großen Sorgen, dass das Gesundheitssystem noch kollabieren könnte. Die Zahl schwerer Erkrankungen wird deutlich unter dem Niveau des letzten Winters bleiben. Etwas mehr Gelassenheit wäre also angebracht, ohne leichtsinnig zu werden", sagte der Mediziner.
Der Sieben-Tage-Wert der Covid-19-Krankenhausaufnahmen je 100.000 Einwohner steigt seit Wochen langsam an. Am Mittwoch gab das Robert Koch-Institut (RKI) ihn mit 1,81 an. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.
Krankenhaus-Belegungen: Schwellenwert nicht vorgesehen
Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der Wert spiegelt die Infektionslage aber nur merklich verzögert wider, da zwischen einer Infektion und der Krankenhauseinweisung im Schnitt zehn Tage vergehen.
Gassen sprach sich auch dafür aus, dass es hierzulande "zeitnah keine pauschal verpflichtenden Maßnahmen für die Bürger mehr gibt". Die Menschen sollten selbst entscheiden, "was sie freiwillig zum Selbstschutz tun wollen, zum Beispiel auch, ob sie eine Maske tragen oder nicht", sagte Gassen. "Bund und Länder täten gut daran, ihre Entscheidungen nicht monatelang im Alarmmodus zu treffen."
- Infiziert trotz Corona-Impfung - Warum?
Je mehr Menschen geimpft, desto mehr wird es auch zu Impfdurchbrüchen kommen. Hinzu kommen eine steigende Inzidenz und nachlassender Impfschutz.